Das therapeutische Potential einer ketogenen Diät bei der progredienten MS

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Über das Thema Low-Carb und ketogene Ernährung haben wir schon verschiedentlich berichtet; z.B.:

Was ist eigentlich ketogene Ernährung – Chancen bei der Behandlung der MS?

Bis vor kurzem wurde Multiple Sklerose rein als entzündliche Erkrankung, ohne besondere Beachtung der signifikanten neurodegenerative Komponente für Krankheitsverlauf und Behinderung, angesehen. Diese Perspektive wird durch Beobachtung einer Dissoziation (Aufspaltung) zwischen Entzündung und Neurodegeneration in Frage gestellt, in der die neurodegenerative Komponente eine wichtigere Rolle für das Fortschreiten der Krankheit spielt.

In einem frei verfügbaren Review Artikel aus „Multiple Sclerosis International, Dezember 2015“ wird dieser Zusammenhang nun umfassend beleuchtet.

Storoni, Mithu; Plant, Gordon T. (2015): The Therapeutic Potential of the Ketogenic Diet in Treating Progressive Multiple Sclerosis. In: Multiple Sclerosis International 2015 (1), S. 1–9. DOI: 10.1155/2015/681289.

Die Autoren kommen zu folgenden Schlussfolgerungen:

Die ketogene Diät birgt Potenzial, die neurodegenerative Komponente von progredienter MS auf der Grundlage der folgenden Beobachtungen aus „in-vitro“- und „in-vivo“-Studien zu behandeln:

  • Die Neurodegeneration wird als der, der progredienten MS zugrunde liegende, pathologische Faktor verstanden.
  • Ein mitochondriale Dysfunktion (Mitochondrien: Kraftwerke der Zellen) kann zu einer reduzierten ATP-Verfügbarkeit führen (ATP: Brennstoff der Zelle). Dies kann die axonalen Atrophie (Gewebeschwund) fördern, was wiederum zu einer Degeneration der Nervenzellen führt.
  • Nach den Ergebnissen der betrachteten „in vitro“ und Tierstudien, erhöht die ketogene Ernährung die ATP-Produktion, fördert die mitochondriale Biogenese und umgeht dysfunktionale Schritte innerhalb der mitochondrialen bioenergetischen Prozesse, erhöht gleichzeitig die Niveaus von Antioxidantien und reduziert oxidative Schäden. Da das axonale Überleben mit einer Erhöhung der ATP-Niveaus und einer allgemeinen Verbesserung der mitochondrialen Funktion korreliert, kann die ketogene Diät einen therapeutischen Nutzen in die neurodegenerative Komponente von MS bieten.

Einfacher ausgedrückt: Eine ketogene Diät hat das Potenzial die Energieversorgung der Nervenzellen und den Schutz der Zellen zu verbessern und kann somit den neurodegenerativen Prozessen bei der MS entgegenwirken.

Auch erste Humanstudien, zum Beispiel an der Charité in Berlin, weisen in diese Richtung. Bevor man aber selbst in eine ketogene Diät einsteigt, sollte man sich auf der einen Seite über Kontraindikationen gründlich informieren (siehe auch erste Hinweise auf lsms.info) und auf der anderen Seite zwingend mit dem behandelnden Arzt Rücksprache halten. Eine ketogene Diät stellt eine massive Umstellung des Stoffwechsels dar!

Generell ist aber jeder und jedem MS-Betroffenen eine zucker- und kohlenhydratarme Diät zu empfehlen. Dazu gibt es ausführliche Hinweise in unserem Faktenblatt Zucker und MS.

Buchempfehlungen (z.B. Dr. Wahls, MS erfolgreich behandeln mit dem Paläo-Programm) finden sich u.a. bei der Akademie für menschliche Medizin im Bereich neurodegenerative Erkrankungen.

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