An dieser Stelle weisen wir auf aktuelle Beiträge aus dem Netz hin, die einen engen Bezug zu unserem Kernthema lebensstil-orientierte und eigenverantwortliche Behandlung der MS haben. Die dort wiedergegebenen Meinungen dienen als Anregung zur kritischen Auseinandersetzung. Sie entsprechen nicht zwingend den von uns vertretenen Positionen, sind aber in allen Fällen eine Bereicherung der Diskussionsgrundlage. Am Ende erwähnen wir zudem aktuelle möglichst frei verfügbare Studien, die unseren Ansatz untermauern – machen Sie sich selbst ein Bild!
Dr. Gretchen erklärt, dass Ausdauertraining vor Kräftigungsübungen das Gehirn auf Neuroplastizität vorbereitet. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Sie Ihre Muskeln stärken und Ihre Beweglichkeit verbessern, dann noch größer ist!
Wer zu viel Salz isst, schwächt die Energieversorgung von regulatorischen T-Zellen. Das kann sich auf Autoimmunität auswirken, berichtet ein internationales Team – darunter Dominik Müller – in „Cell Metabolism“. Denn wenn sie lahm gelegt sind, können Immunreaktionen aus dem Ruder laufen
Personen mit einem höheren BMI zeigten eine schwächere Reaktion auf eine Vitamin-D-Supplementierung, was Unterschiede bei den Ergebnissen wie Krebs, Diabetes und Autoimmunerkrankungen erklären könnte.
Unzureichender und gestörter Schlaf während der Jahre als Teenager erhöhen das Risiko für Multiple Sklerose (MS), wie eine Fall-Kontroll-Studie unter der Leitung des Karolinska Institutet zeigt.
In einer Beobachtungsstudie zur Evaluation der Wirksamkeit von Immunadsorption (IA) vs. Methylprednisolon bei Patienten mit steroidrefraktären akuten Schüben der Multiplen Sklerose konnten günstige Ergebnisse für die Immunadsorption im Vergleich zur doppelten Dosis Methylprednisolon gezeigt werden.
Das Bild der MS wird immer genauer. Das liegt auch an den beeindruckenden Ergebnissen jüngerer Forscher. Drei Sobek-Nachwuchspreisträger stellen ihre Arbeit vor.
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Wir sind im letzten Artikel in dieser Reihe auf die Auswirkungen von Krafttraining auf die Symptomatik bei MS eingegangen.
Ausdauertraining ist eine weitere sehr empfehlenswerte nicht-pharmakologische Maßnahme für Menschen mit MS. Es gibt seit langem Studienbelege dafür, dass Ausdauertraining die aerobe Fitness und die gesundheitsbezogene Lebensqualität bei MS verbessert, mit erkennbaren Auswirkungen auf die funktionelle Kapazität [1, 2]. Die bisher berichteten Auswirkungen des Ausdauertrainings auf die muskuläre Leistungsfähigkeit und die wahrgenommene Ermüdung waren nicht besonders stark ausgeprägt. Es wurde aber vermutet, dass Ausdauertraining in Kombination mit Krafttraining die positiven Effekte von Bewegungstraining bei Personen mit MS noch verstärken könnte [3].
Genau diese Vermutung wurde in einer randomisierten Studie aus dem Jahr 2021 nachgewiesen [4], auf die wir im Folgenden näher eingehen werden.
Effekte eines kombinierten Ausdauer- und Krafttrainings bei Frauen mit Multipler Sklerose: Eine randomisierte, kontrollierte Studie
In dieser Studie wurden 27 Frauen mit MS wurden nach dem Zufallsprinzip entweder der Kontrollgruppe (CON: n = 13) oder der Experimentalgruppe (EXP: n = 14) zugeteilt. Die Teilnehmerinnen der EXP-Gruppe trainierten 12 Wochen lang zweimal pro Woche, gefolgt von einer 12-wöchigen Pause. Sowohl die CON- als auch die EXP-Gruppe wurden vor und nach der 12-wöchigen Interventionsphase sowie 12 Wochen nach Beendigung des Trainings (Follow-up) getestet, wobei Muskelkraft, Müdigkeit, Depression und Lebensqualität gemessen wurden.
Messgrößen
Muskelkraft: Die maximale bewusste isometrische Kontraktion (MVIC) ist eine gängige Methode zur Messung der Muskelkraft bei Menschen mit MS. Eine kalibrierte Kraftmesszelle zeichnete die Muskelkraft (N) während einer isometrischen bewussten Kontraktion der Kniestrecker in einer Beinstreckmaschine auf. Die Kraft wird im Falle einer isometrischen Kontraktion gemessen, ohne dass sich das Gelenk bewegt.
Dynamische Kraft: Die maximale dynamische Kraft wurde anhand von sogenannten 1RM-Bewegungen an den Geräten für bilaterale Beinstreckung, Brustpresse und Rudern im Sitzen ermittelt. Kurz gesagt, 1RM ist dabei definiert als die schwerste Last, die nur einmal über einen vollen Bewegungsbereich gehoben werden kann.
Fatigue: Die italienische Version der Modified Fatigue Impact Scale (MFIS) kam an dieser Stelle zum Einsatz.
Depressive Symptomatik: Das Vorhandensein und der Schweregrad von depressiven Symptomen wurden anhand der italienischen Version des Beck Depression Inventory-II (BDI-II) ermittelt.
Lebensqualität: Die italienische Version des Fragebogens zur Lebensqualität bei Multipler Sklerose (MSQOL-54) wurde zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität verwendet.
Ergebnisse
Die Ergebnisse konnten sich mehr als nur sehen lassen. Betrachten wir zuerst die körperlichen Effekte.
Nach Abschluss der Trainingsphase:
Absolute Änderung der Messwerte inkl. statistischer Fehler
Nach 12 Wochen ohne Training:
Die Effekte in der Trainingsgruppe waren also einen Faktor 2 – 4 positiver ausgeprägt als in der Kontrollgruppe. Nach Abschluss des Trainingszeit ging lediglich die dynamische Kraft und damit auch die Ausdauer bei der Beinstreckung in den folgenden 12 Wochen ohne weiteres Training zurück.
Jetzt folgt der Blick auf die Auswertungen der verschiedenen Fragebögen:
Nach Abschluss der Trainingsphase:
Nach 12 Wochen ohne Training:
An diesen Auswertungen sieht man deutlich die Wichtigkeit eines kontinuierlichen Trainings. Dies wird besonders deutlich an der Zunahme des Wertes in der Unterkategorie Fatigue und bei der Abnahme der Ratings für die Lebensqualität in den 12 Wochen ohne weiteres Training.
Die hohen Schwankungsbreiten sind zumindest durch die noch immer recht geringe Zahl von Teilnehmerinnen zu erklären und die sehr unterschiedliche Ausprägung der MS-Symptomatik bei den Betroffenen. Die Tendenz ist aber eindeutig.
Fazit:
In dieser Studie wird erstmals die Wirksamkeit eines kombinierten Ausdauer- und Krafttrainingsprogramms für Personen mit MS beschrieben. Die aktuellen Ergebnisse deuten sehr stark darauf hin, dass diese Art Trainingsprogramm zu einer Steigerung der Muskelkraft führt, die mit einer Verbesserung der wahrgenommenen Müdigkeit, der depressiven Symptome und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität einhergeht. Diese Veränderungen blieben auch nach einer 12-wöchigen Trainingspause zum Teil bestehen, allerdings zeigt sich die Wichtigkeit der kontinuierlichen Fortführung eines solchen Trainingsansatzes. Diese und andere Studien haben gezeigt, dass ein kombiniertes Training von Muskelkraft und Ausdauer eine mehr als empfehlenswerte Maßnahme zur Stabilisierung und Verbesserung des Gesundheitszustandes bei MS-Betroffenen ist. Suchen Sie sich Gleichgesinnte und kommen Sie in Bewegung, immer den eigenen körperlichen Bedingungen entsprechen und ohne Überanstrengung – Körper und Geist werden es Ihnen danken.
[1] Petajan JH, Gappmaier E, White AT, Spencer MK, Mino L, Hicks RW. Impact of aerobic training on fitness and quality of life in multiple sclerosis. Ann Neurol. (1996) 39:432–41. doi: 10.1002/ana.410390405, full text
[2] Mostert S, Kesselring J. Effects of a short-term exercise training program on aerobic fitness, fatigue, health perception and activity level of subjects with multiple sclerosis. Mult Scler. (2002) 8:161–8. doi: 10.1191/1352458502ms779oa, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11990874/
[3] Dalgas U, Stenager E, Ingemann-Hansen T. Multiple sclerosis and physical exercise: recommendations for the application of resistance-, endurance- and combined training. Mult Scler. (2008) 14:35–53. doi: 10.1177/1352458507079445, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17881393/
[4] Correale L, Buzzachera CF, Liberali G, Codrons E, Mallucci G, Vandoni M, Montomoli C and Bergamaschi R (2021) Effects of Combined Endurance and Resistance Training in Women With Multiple Sclerosis: A Randomized Controlled Study. Front. Neurol. 12:698460. doi: 10.3389/fneur.2021.698460, full text
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Wir hatten schon im letzten Artikel in dieser Reihe auf die Auswirkungen von körperlichem Training auf die Symptomatik und Krankheitsentwicklung bei MS hingewiesen.
In den folgenden Artikeln werden wir uns näher mit verschiedenen Trainingsformen beschäftigen.
Generelle gesundheitliche Effekte von Krafttraining
Unabhängig von einer Erkrankung hat richtig eingesetztes Krafttraining (auch als progressives Widerstandstraining bezeichnet) mannigfaltige positive gesundheitliche und präventive Effekte. Dazu gehören:
Das Entgegenwirken eines Muskelabbaus (bedingt durch Alter, Krankheit, Bewegungsmangel)
Die Verbesserung der Koordination zwischen Nervensystem und Muskulatur
Die Verbesserung des Zusammenspiels der einzelnen Muskeln untereinander
Die Stabilisierung des muskulären Stützsystems (Krafttraining beugt so zum Beispiel Gelenkschäden oder Rückenbeschwerden vor!)
Die Erhöhung der Belastbarkeit von Bändern und Sehnen
Die Zunahme der Stabilität von Knochen (Verhinderung von Osteoporose)
Die Verbesserung der Insulinsensitivität
Die Erhöhung des Kalorienverbrauches
Der Abbau von Stresshormonen
Die Erhöhung des Testosteronspiegel (antientzündliche Wirkung)
Krafttraining und MS
Die positiven Effekte eines Muskeltrainings, um der Atrophie (Abnahme der Muskelsubstanz) entgegen zu wirken, die Koordination und damit die Stabilisierung von Gelenken zu erhalten und zu verbessern ist gerade bei einer MS-Erkrankung die Basis zum Erhalt der Gehfähigkeit und Bewegungsfähigkeit insgesamt. Progressives Muskeltraining der unteren Extremitäten [1] führte laut einer Studie aus dem Jahr 2009 [2] zu verbesserter Muskelkraft und einer Steigerung der funktionalen Kapazität bei Patienten mit MS. Das Ergebnis war signifikant besser als das der Kontrollgruppe ohne Training. Gute Ergebnisse wurden vor allem auch durch kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining erzielt.
Die gegebenen Empfehlungen belaufen sich auf ein 2-3 maliges Training pro Woche, wobei große Muskelgruppen, besonders die der Beine, in 4-8 Übungen mit 1-3 Sätzen von jeweils 8-15 Wiederholungen trainiert werden. Angefangen bei 15 Wiederholungen und niedriger Intensität, wobei später die Zahl der Wiederholungen reduziert und die Intensität erhöht wird.
Besonders die Ruhephasen zwischen intensiveren Einheiten (48 Stunden) sollten hier Beachtung finden.
Eine Metaanalyse aus dem Jahr 2015 [3] von 20 nach strengen Kriterien ausgewählten Studien (von insgesamt 507 betrachteten Veröffentlichungen) mit Multiple Sklerose- und Parkinsonbetroffenen bestätigt diese Ergebnisse eindeutig. Es wurde festgestellt, dass Krafttraining die Muskelkraft bei Menschen mit Parkinson (15 % – 83,2 %) und Multipler Sklerose (4,5 % – 36 %) deutlich verbessert. Signifikante Verbesserungen der Mobilität (11,4 %) und des Krankheitsverlaufs wurden auch bei Menschen mit Parkinson-Krankheit nach dem Krafttraining festgestellt. Darüber hinaus wurden bei Personen mit Multipler Sklerose nach dem Krafttraining signifikante Verbesserungen der Fatigue (8,2 %), der funktionellen Kapazität (21,5 %), der Lebensqualität (8,3 %), der Kraft (17,6 %) und der elektromyographischen Untersuchung (Messung elektrischer Aktivität in ausgewählten Muskeln) (24,4 %) festgestellt. Krafttraining ist also extrem nützlich, um die Muskelkraft bei Morbus Parkinson und signifikant – wenn auch in geringerem Maße – bei Multipler Sklerose zu steigern.
Diese Ergebnisse wurden durch einen ganz aktuellen Review [4] aus dem Jahr 2022 ergänzt. Signifikante Verbesserungen zwischen Gruppen mit und ohne Krafttraining wurden bei der Kniestreckung und -beugung festgestellt, nicht jedoch bei der Zahl der Wiederholungen. Hinsichtlich der funktionellen Kapazität und des Gleichgewichts wurden signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen zugunsten der Gruppe mit Krafttraining beim “Timed Up and Go Test”, der Gehausdauer, der Gehgeschwindigkeit und des Gleichgewichts festgestellt. Die Ergebnisse hinsichtlich der optimalen Dosis waren hier uneinheitlich.
Fazit:
Die Studien haben gezeigt: Muskelkraft ist auch bei MS trainierbar und sollte hier, genau wie beim Ausdauertraining, all die positiven Effekte hervorrufen, die am Anfang dieses Artikels für das Krafttraining genannt generell genannt wurden.
Bei der Wahl der für Sie geeigneten Art des Krafttrainings und der Trainingsgeräte oder Hilfsmittel (Hanteln, Theraband etc.) sollten Sie sich von erfahrenen Physiotherapeuten unterstützen lassen. Ein regelmässiges, sich langsam steigerndes Krafttraining ca. 3 mal in der Woche ist sehr empfehlenswert.
[2] Dalgas, U., Stenager, E., Jakobsen, J., Petersen, T., Hansen, H. J., Knudsen, C., Overgaard, K., Ingemann-Hansen, T., Nov. 2009. Resistance training improves muscle strength and functional capacity in multiple sclerosis. Neurology 73 (18), 1478-1484. http://view.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19884575
[3] Cruickshank, T. M., Reyes, A. R., & Ziman, M. R. (2015). A systematic review and meta-analysis of strength training in individuals with multiple sclerosis or Parkinson disease. Medicine, 94(4), e411. https://doi.org/10.1097/MD.0000000000000411
[4] Andreu-Caravaca, L., Ramos-Campo, D. J., Chung, L. H., Martínez-Rodríguez, A., & Rubio-Arias, J. Á. (2022). Effects and optimal dosage of resistance training on strength, functional capacity, balance, general health perception, and fatigue in people with multiple sclerosis: a systematic review and meta-analysis. Disability and rehabilitation, 1–13. Advance online publication. https://doi.org/10.1080/09638288.2022.2069295
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Wir hatten schon im letzten Artikel in dieser Reihe auf verschiedene Facetten des körperlichen Trainings und dessen Auswirkungen auf die Symptomatik aber auch die Pathogenese (Entstehung und Entwicklung von körperlichen und psychischen Erkrankungen) bei MS hingewiesen.
Betrachten wir in diesem Zusammenhang heute kurz fünf ausgewählte Aspekte: Gehbehinderung, Kognition, Fatigue, Depressionen und Lebensqualität.
Krafttraining mit Coaching
Gehbehinderung
Der Verlust der Mobilität zu Fuß ist ein typisches Merkmal der MS und deren Progression. Der Verlust der Gehfähigkeit ist dabei eine der belastendsten und beunruhigendsten Eigenschaften von MS. Folglich legen Patienten mit MS erheblichen Wert auf den Erhalt dieser Funktion. Es gibt klare Hinweise für Verbesserungen der Gehfähigkeit durch gezielte Trainingsübungen bei MS. Dies könnte durch Effekte auf das ZNS hervorgerufen werden (z.B. Integrität von kortikalen oder subkortikalen grauen Gehirnstrukturen wie Thalamus- oder Basalganglien) und/oder periphere physiologische Funktionen (z.B. kardiorespiratorische Kapazität oder Muskelkraft/Ausdauer). Per Definition ist eine Trainingsübung eine Komponente der körperlichen Aktivität, die geplant, strukturiert und über einen längeren Zeitraum wiederholt wird. Der springende Punkt ist dabei die spezifische Ausrichtung des Bewegungstrainings, welche sich am aktuellen Behinderungsgrad und der Fitness des Patienten orientieren muss.
Übereinstimmend zeigt die Studienlage, dass Bewegungstraining einen kleinen, aber wichtigen Effekt auf die Gehfähigkeit bei MS hat. Die Wirkung ist höher, wenn die Trainingsübungen und deren Einhaltung durch Dritte überwacht werden und einem strukturierten Programm folgen [1]. An dieser Stelle ist die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Physiotherapeuten oder Sportcoach mit MS-Erfahrung zu empfehlen.
Zudem haben Studien gezeigt, dass Personen mit Multipler Sklerose (MS), die intermittierend (als häufiger kurze Distanzen mit ausreichend Pausen dazwischen) gehen, weniger ermüden und längere Strecken zurücklegen als Personen, die kontinuierlich an einem Stück gehen. Zudem erhöhten sich die Ausdauer und die Gesamtgehstrecke [2] durch regelmäßiges intermittierendes Training.
Kognition
Eine kognitive Dysfunktion ist eine weitere häufige und belastende Konsequenz von MS und zeigt sich primär in Domänen der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, des Lernens und des Gedächtnisses sowie der Exekutivfunktionen.
Verschiedene Studien deuten bisher darauf hin, dass aerobes Training die kognitive Leistung durch verstärkte Neuroplastizität in den mit kognitiver Leistung verbundenen Hirnarealen verbessern kann. Insgesamt steckt die Erforschung von Trainingsübungen und Kognition bei MS noch immer in den Anfängen und lässt aufgrund von methodischen Einschränkungen keine unumstößlichen Schlussfolgerungen zu. Ein signifikanter Einfluss ist aber als sicher anzunehmen.
Eine im Januar 2017 veröffentlichte Studie [3] liefert in diesem Zusammenhang gute Hinweise für eine signifikante Assoziation zwischen der kardiorespiratorischen Fitness und der kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit bei Personen mit MS, die an einer Beeinträchtigung der kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit leiden. Diese Untersuchung liefert somit die erste direkte Unterstützung für den Ansatz, aerobes Training für das Management und die Behandlung von MS-bezogenen kognitiven Beeinträchtigungen aktiv und erfolgreich zu nutzen. Weiter hat eine aktuelle Pilotstudie [4] aus dem Jahr 2021 des gleichen Studienleiters und anderen Multiple-Sklerose-Forschern gezeigt, dass Laufband-Training ein wirksames Mittel sein kann, um die negativen kognitiven Auswirkungen der Krankheit zu bewältigen.
Fatigue
Fatigue (chronische Müdigkeit) ist eines der häufigsten Belastungssymptome der MS. Fatigue tritt bei fast 80% der Patienten mit MS auf und hat bedeutende Auswirkungen auf die Verschlechterung des neurologischen Status und anderer Symptome wie Depression, Schmerz, Angst und kognitive Beeinträchtigung (Symptomatisches Clustering).
Schon im Jahr 2014 stellten Khan et.al. in einer Studie, die verschiedene Behandlungsformen bei Fatigue untersuchte fest: Nicht-pharmakologische Interventionen (sowohl Bewegung als auch psychologische/trainingsbezogene Interventionen) haben offenbar eine stärkere und signifikantere positive Wirkung auf die Verringerung der Auswirkungen oder des Schweregrads von Fatigue im Vergleich zu den üblicherweise verschriebenen pharmakologischen Wirkstoffen [5].
Dieses Ergebnis ist inzwischen durch eine weitere Metaanalyse [6] bestätigt worden: Die Ergebnisse dieser Studie, zeigen und bestätigen, dass körperliche Bewegung die Fatigue bei MS-Patienten deutlich verringert. Folglich wird ein regelmäßiges Bewegungsprogramm als Teil eines Rehabilitationsprogramms für MS-Patienten dringend empfohlen.
Depressionen
Depression und depressive Symptome sind recht häufige und belastende Symptome, die bei MS auftreten. Zum Beispiel zeigte eine Studie unter Nutzung der Daten von 4178 Personen aus dem britischen MS-Register, dass MS-Betroffene einen durchschnittlichen Wert von 7,6 auf der Krankenhausangst- und Depressionsskala (HADS) im Vergleich zum Referenzwert von 3,7 für die britische Bevölkerung hatten. HADS-Werte von mehr als 7 sind deutliche Hinweise auf substanzielle depressive Symptome.
Die Ergebnisse einer Metaanalyse aus dem Jahr 2015 ergaben eine signifikante Verringerung der Depressionsrate bei körperlichem Training gegenüber der der Kontrollgruppen [7]. Die Studien wurden eingeordnet nach Leitlinien der körperliche Aktivität (PAG). Einhaltung der PAGs bedeutete: 150 Minuten pro Woche Übungen mit moderater Intensität oder 75 Minuten pro Woche von kräftiger Intensität oder eine etwa gleichwertige Mischung aus moderaten und kräftigen Intensitäten der Übung. Die Interventionen, die den körperlichen Aktivitätsleitllinien entsprachen, ergaben einen Gesamteffekt von -0,38 beim HADS, verglichen mit -0,19 für 22 Studien, die nicht den Richtlinien für körperliche Aktivität entsprachen.
Weiter Analysen ergaben in der Zwischenzeit noch deutlich stärkere positive Effekte in Bezug auf depressive Symptome. Training kann also, sofern regelmäßig ausgeübt, Depressionen bei MS signifikant reduzieren.
Lebensqualität (Quality of Life)
Insgesamt behaupten Forscher oft, dass die aktuelle Datenlage für Schlussfolgerungen hinsichtlich der positiven Auswirkungen von Training auf HRQOL-Ergebnisse (gesundheitsbezogene Lebensqualität) bei Personen mit MS nicht ausreichend sei.
Sieht man sich allerdings einzelne Studien und Trainingsmethoden an – auch die weiter oben genannten – werden die Effekte plötzlich mehr als deutlich. Allein die Betrachtung zu den Vorteilen eines progressiven Krafttrainings über 12 Wochen auf Fatigue, Stimmung und Lebensqualität spricht Bände. Alle Punkte verbesserten sich signifikant und wurden über weitere 12 Wochen nach Beendigung des Trainings im Follow-up beibehalten [8].
Fazit: Sport und Training sind eine unverzichtbare Komponente der Lebensstilmaßnahmen bei der Behandlung der Multiple Sklerose und damit ein Muss aber auch eine Herausforderung für jeden Betroffenen. Die positiven Auswirkungen auf die funktionelle Gesundheit und den Behinderungsstatus sind heute eindeutig wissenschaftlich nachgewiesen. Betroffene sollten sich aber keinesfalls übernehmen und besser regelmäßig in Intervallen trainieren und ausreichend Regenerationsphasen zulassen. Suchen Sie sich eine Sport- oder Bewegungsart, die Sie begeistert, nicht überfordert, nur geringes Verletzungsrisiko hat und Erfolgserlebnisse verspricht.
[1] Motl, R. W., Sandroff, B. M., Sep. 2015. Benefits of exercise training in multiple sclerosis. Current neurology and neuroscience reports 15 (9). URL http://view.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26223831
[2] Herbert Karpatkin, Jaya Rachwani, Rachel Rhodes, Lourdes Rodriguez, Rosie Rodriguez, Anna Rubeo & Evan Cohen (2022) The effect of intermittent vs. continuous walking on distance to fatigue in persons with multiple sclerosis, Disability and Rehabilitation, DOI: 10.1080/09638288.2021.2018055
[3] Sandroff, B. M., Motl, R. W., DeLuca, J., Jan. 2017. The influence of cognitive impairment on the Fitness-Cognition relationship in MS. Medicine and science in sports and exercise. http://view.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28121803
[4] Sandroff, B. M., Wylie, G. R., Baird, J. F., Jones, C. D., Diggs, M. D., Genova, H., Bamman, M. M., Cutter, G. R., DeLuca, J., & Motl, R. W. (2021). Effects of walking exercise training on learning and memory and hippocampal neuroimaging outcomes in MS: A targeted, pilot randomized controlled trial. Contemporary clinical trials, 110, 106563. https://doi.org/10.1016/j.cct.2021.106563
[5] Khan F, Amatya B, Galea M. Management of Fatigue in Persons with Multiple Sclerosis. Frontiers in Neurology. 2014;5:177.URL 10.3389/fneur.2014.00177
[6] Razazian, N., Kazeminia, M., Moayedi, H. et al. The impact of physical exercise on the fatigue symptoms in patients with multiple sclerosis: a systematic review and meta-analysis. BMC Neurol 20, 93 (2020). https://doi.org/10.1186/s12883-020-01654-y
[7] Adamson, B. C., Ensari, I., Motl, R. W., Jul. 2015. Effect of exercise on depressive symptoms in adults with neurologic disorders: a systematic review and meta-analysis. Archives of physical medicine and rehabilitation 96 (7), 1329-1338. http://view.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25596001
[8] Dalgas, U., Stenager, E., Jakobsen, J., Petersen, T., Hansen, H. J., Knudsen, C., Overgaard, K., Ingemann-Hansen, T., Apr. 2010. Fatigue, mood and quality of life improve in MS patients after progressive resistance training. Multiple sclerosis (Houndmills, Basingstoke, England) 16 (4), 480-490.
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Eine große Zahl von wissenschaftlichen, klinischen und epidemiologischen Daten unterstützt das Konzept der positiven und negativen Auswirkungen von Training und Sport auf das Immunsystem. Diese Effekte sind sehr variabel, abhängig von der Art und Intensität der Belastung. Die Belastung auf das Individuum wiederum ist abhängig vom Alter, Gesundheitszustand, Trainingszustand, Geschlecht oder auch Stresslevel, um die wichtigsten zu nennen. Eine detaillierte Angabe zu diesen Belastungsgrößen zu machen, die für alle Menschen gelten soll, kann aus diesen Gründen nicht getroffen werden.
Immunologische Einflüsse bei moderatem Training
Die immunologischen Einflüsse von moderatem Training sind besonders gut bei Infektionen der oberen Atemwege untersucht worden und zeigen einen günstigen Einfluss auf das Immunsystem und eine Verringerung der Inzidenz der Erkrankungen. Nach jeder Periode moderater Bewegung zeigte sich, dass eine Erhöhung von Neutrophilen (Neutrophile Granulozyten sind verantwortlich für die unspezifische Abwehr von Infektionen mit Bakterien und Pilzen und sind an Entzündungsreaktionen beteiligt) und natürlichen Killerzellen auftritt, die für bis zu 3 Std. nach dem Training erhalten bleibt. Wird moderates Bewegungstraining für 12-15 Wochen nahezu täglich fortgesetzt, verringert sich die Anzahl der “Symptom-Tage” mit Atemwegsinfektionen um 25-50 Prozent im Vergleich zu Personen ohne Training. Neuere Untersuchungen zeigen, dass durch moderate körperliche Belastung ausgelöste Modulationen im Immunsystem das Risiko von Herzerkrankungen, bestimmte Arten von Krebs, Typ-2-Diabetes, Arthritis und Hautalterung sinkt [1].
Die Beweislage indiziert hier, dass ein aktiver Lebensstil bei günstiger Körperzusammensetzung (Relation von Muskulatur zu Fettgewebe) die Gefahr von chronischen systemischen Entzündungen reduziert, was einen Hauptfaktor chronischer Krankheiten darstellt. Dieser aktive Lebensstil und die günstige Immunmodulation werden unterstützt durch Stressmanagement, nährstoffreiche Ernährung, gesunde Schlafhygiene und regelmäßigem Aufenthalt (Bewegung!) in freier Natur (plus Sonnenlichtexposition). Anders ausgedrückt, können Muskeln als endokrine Organe im erweiterten Sinne verstanden werden. Bewegung und Training haben einen essentiellen Einfluss auf regulatorische Prozesse im Körper und besonders auch im Immunsystem. Das gilt genauso für die MS.
Immunsystem und Trainingsintensität
Vergleich des Sepsis-induzierten verus Übungs-induzierten Anstiegs der zirkulierenden Zytokine. Während der Sepsis kommt es zu einem deutlichen und raschen Anstieg des zirkulierenden Tumornekrosefaktors (TNF) -α, dem ein Anstieg des Interleukins (IL) -6 folgt. Im Gegensatz dazu ist der deutlichen Zunahme von IL-6 während des Trainings kein erhöhtes TNF-α vorangestellt [2].
Gegenteilig zu den beobachteten Effekten eines moderaten sportlichen Trainings oder Bewegungstrainings, zeigt ein intensives bis hochintensives Training eine Erhöhung der Infekthäufigkeit und sogar eine gewisse Immunsuppression (siehe Abbildung, drastischer Anstieg des Entzündungsmakers Interleukin 6 während des Trainings). Dies trifft vor allem bei anaeroben Belastungen zu, wie sie zum Beispiel bei intensiven, wiederholten Tempoläufen entstehen, die hohe Laktatspiegel provozieren. Extrem lange Belastungen und solche mit hohen exzentrischen Anteilen sind in diesem Zusammenhang ebenfalls zu nennen.
Auch bei diesem Punkt wirken natürlich wieder Lebensstilfaktoren mit ein, denn die oben genannten negativen Effekte verstärken sich durch starke und andauernde psychische Beanspruchungen, wie sie auch durch Wettkampfstress entstehen können.
Eine besondere Beachtung verdient auch die Regenerationsphase nach einer Trainingsbelastung, sowohl in Qualität als auch in Quantität. Eine überdauernde Missachtung der Regenerationszeit kann im schlimmsten Falle zu einem sogenannten Übertraining führen, vergleichbar mit einer Burn-out Erkrankung.
Symptomatische Auswirkungen von Sport und Training bei MS
Der Zusammenhang zwischen Bewegung und dem ICF (International Classification of Functioning, Disability and Health) Modell der MS-Pathogenese / Abkürzungen: *VO2max, Maximale Sauerstoffaufnahme [3]
Die obige Abbildung (ICF-Modell) versucht die Zusammenhänge zwischen dem Bewegungsverhalten (Sport, Training und Lebensstil) und der MS-Pathogenese (Entstehung und Entwicklung der MS mit allen daran beteiligten Faktoren) bildlich zu verdeutlichen. Das ICF-Modell skizziert die Konsequenzen der MS-Pathogenese, einschließlich der Effekte auf Körperstrukturen und -funktionen sowie auf Aktivität und gesellschaftlicher Teilnahme des Patienten. Bewegung kann positive Effekte auf all diese Bereiche haben, vom Einfluss auf zelluläre Prozesse (z.B. Entzündungshemmung) bis hin zu verbesserter Teilhabe des Patienten an sozialen Interaktionen.
Fazit
Wie schon im ersten Artikel zu dieser Themenreihe erwähnt, sollten sich gerade MS-Erkrankte beim Training und bei sportlichen Betätigungen auf keinen Fall überfordern, sondern durch moderates Kraft-, Koordinations- und Ausdauertraining versuchen langsam die eigene körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern bzw. zu stabilisieren. Infekte, die durch ein über Leistungssport supprimiertes Immunsystem eingefangen werden, sind Gift für die persönliche Gesundwerdung.
Wir werden uns bei den folgenden Artikeln auf den Einfluss von Sport und Training auf die Körperfunktionen (insbesondere Mentalfunktion, Muskelkraft und Gleichgewicht), die Gehleistung und auf die Lebensqualität bei MS-Erkrankten konzentrieren.
➡️ Im nächsten Artikel wird es darum gehen, auf welche MS-Symptome Sport und Training einen wesentlichen Einfluss haben.
Referenzen:
[1] Nieman, D. C. (2011). Moderate Exercise Improves Immunity and Decreases Illness Rates. American Journal of Lifestyle Medicine, 5(4), 338-345. doi:10.1177/1559827610392876
[2] Pedersen, B. K., Febbraio, M. A., Oct. 2008. Muscle as an endocrine organ: focus on muscle-derived interleukin-6. Physiological reviews 88 (4), 1379-1406.
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In diesem und den in loser Reihenfolge folgenden Artikeln werden wir uns mit der Frage beschäftigen, was Sport, Training und Bewegung für die Behandlung der Multiplen Sklerose und die Wiederherstellung verloren gegangener Fähigkeiten bedeuten können?
Wir werden die Begriffe “Sport” und “körperliches Training” synonym verwenden. Sie bezeichnen wiederholte, progressive körperliche Aktivitäten, die eine Anpassung des Körpers an erhöhte Belastung fördern. Diese Anpassungsvorgänge finden entweder in den Bereichen des Herz-Kreislaufsystems (verbesserte Kreislauf- und Stoffwechselfunktionen) statt, im Bereich der Muskulatur (Hypertrophie, Substratverwertung und Zellstoffwechsel), neurologisch (Koordination, Nervenreizleitungsgeschwindigkeit, Reflexe, Tiefensensibilität) oder in den entsprechenden Kombinationen.
Zusätzlich sind gerade im Falle der MS auch nachgewiesene positive Auswirkungen auf die Psyche, die kognitiven Funktionen und Fatigue wünschenswerte Effekte. Wer an Studien zum Thema MS und Sport oder Training interessiert ist, findet eine Auswahl auf der Seite Interventionsstudien in der Kategorie Sport und Bewegung.
Warum Sport und Training bei MS?
Durch die neurologischen, entzündlichen Prozesse der Demyelinisierung an den Axonen der Nervenzellen sind die physiologischen und mentalen Auswirkungen der Krankheit MS vielfältig. Körperliche Funktionen sind oft eingeschränkt, so zum Beispiel kardiovaskuläre Funktionen (Herz-Kreislaufsystem), neuromuskuläre Funktionen (Muskelschwäche und Einschränkungen des Gehens) und sensorische Funktionen (Einschränkungen in der Balance, Missempfindungen) summieren sich auf und führen zu mehr Inaktivität. Durch diese Inaktivität aber werden die physiologischen Auswirkungen verstärkt, ein Teufelskreis entsteht. “Use it or lose it” bedeutet für alle Menschen, dass Funktionen oder Systeme abgebaut werden, die unterhalb einer gewissen Reizschwelle genutzt werden.
Inaktivität und Bewegungsmangel sind ein eigenständiger Risikofaktor zur Entwicklung chronischer Erkrankungen. Das wird heute in unzähligen Studien belegt.
Bewegung und Sport sind entscheidend zur Entwicklung und Aufrechterhaltung der kardiorespiratorischen, muskulären, neurologischen, kognitiven, psychischen, hormonellen und metabolischen Gesundheit aller Menschen.
Die logische Frage, die sich nun stellt, ist: Welche Effekte können bei Menschen mit Multipler Sklerose durch ein körperliches Training erzielt werden – und ist es möglich, den körperlichen und/oder gar den mentalen Funktionseinschränkungen, wie zum Beispiel der Fatigue, Depression oder kognitiven Einschränkungen, entgegenzuwirken? Die Antwort – soviel sei vorweggenommen – ist „ja“!
Freude an der Bewegung
Bewegung bedeutet Lebensqualität, Erhaltung der Selbständigkeit, Erfahrung der Selbstwirksamkeit und ist rundum ein menschliches Grundprinzip. Wir sind eine Kombination von Körper und Geist, was uns natürlich schmerzlich bewusst wird, gerade wenn Alltagsbewegungen nicht mehr uneingeschränkt möglich sind oder sogar stetige Schmerzen verursachen.
Unser Alltag wird leider stetig bewegungsärmer. Irgendwo auf dem Weg zum Erwachsenwerden geht unsere kindliche Bewegungsfreude verloren, manchmal sogar schon vorher. Sport und Bewegung wirken stressreduzierend und können die Psyche regulieren, Glückshormone wollen ausgeschüttet werden! Das kann aber nur sinnvoll funktionieren, wenn mir auch gefällt, was ich da tue. Über kurz oder lang werde ich sonst das Bewegungstraining boykottieren und gute Gründe finden, aufzuhören. Das gilt natürlich insbesondere bei körperlichen Einschränkungen.
Das bedeutet: Die kindliche Bewegungsfreude in uns muss also wieder irgendwie mit an Bord! Es gibt immer mehr unterschiedliche Sportarten, outdoor oder indoor, in Gemeinschaft oder allein in der Natur, mit vielen Gadgets oder ohne, mit Trainer, im Verein oder selbst gesteuert. Die Möglichkeiten, etwas zu finden, das auch Freude macht, sind größer denn je. Bewegung KANN und SOLL wieder Spaß machen und es soll auch Ziel dieser Artikelserie und des Trainings sein, ein Stück weit dazu zu motivieren, die Freude an der Bewegung wieder zu entdecken und zu erleben.
FAZIT: Es muss auf keinen Fall ein Marathon sein, regelmäßiges Kraft-, Ausdauer- und/oder Koordinationstraining gemäß den eigenen Möglichkeiten und Interessen können völlig ausreichen, um den oben geschilderten Teufelskreis zu durchbrechen. Setzen sich erreichbare Bewegungs- oder Trainingsziele, die Sie, wenn irgend möglich, langsam steigern. Wenn es Ihnen hilft, besorgen Sie sich einen möglichst einfachen Schritt- oder Bewegungszähler und notieren Sie die Ergebnisse, Fortschritte aber auch Rückschläge. Das hilft das eigene ideale Bewegungsfeld und -niveau zu finden. Die heute verfügbaren APPs – mit allen möglichen Messdaten und Features – sind etwas für Sportbessene und Hochleistungssportler. MS-Betroffene mit körperlichen Einschränkungen werden dadurch eher demotiviert.
➡️ Im nächsten Artikel wird es um Sport, Bewegung und das Immunsystem gehen
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„What makes you running?“ – wurde ich vor kurzem in einem Fragebogen gefragt. Meine Antwort: Den Kopf frei bekommen. Draußen sein. Fit bleiben. Sich stark fühlen. Damit können sich wohl 99 % aller LäuferInnen identifizieren.
Doch es gibt noch einen anderen Grund, warum ich laufe. Denn 2018 wurde bei mir Multiple Sklerose diagnostiziert. MS – eine Krankheit, die ja erst einmal nicht so viel mit Laufen zu tun hat, eher im Gegenteil. Heute trainiere ich für einen Halbmarathon und meinen ersten Marathon im September und bin schneller als je zuvor. Wie das kam? Davon möchte ich euch heute erzählen.
Insa beim Training
Aktiv gegen MS – meine Heilungsreise
„MS, sitzt man damit nicht irgendwann im Rollstuhl?“ – wurde ich neulich mal wieder gefragt. Klar, das kann passieren. Doch ich bin eine Kämpferin und habe mich damals, als ich die Diagnose bekommen habe, dazu entschieden, selbst aktiv zu werden und alles, was in meiner Macht steht zu tun, um gesund zu sein und zu bleiben.
Dass man selbst aktiv werden kann und einiges für seine Gesundheit tun kann, auch in Ergänzung zur Schulmedizin, habe ich durch meine Amenorrhö gelernt. Amenorrhö ist, wenn die Periode ausbleibt für einen Zeitraum von mehr als 3 Monaten. Bei mir war das mehr als zwei Jahre der Fall, von Sommer 2015 bis Ende 2017. Die Ärzte konnten mir nicht helfen. Ihre einzige Idee: Zurück zur Pille. Doch ich wollte keine künstlichen Hormone mehr nehmen und verstand die Amenorrhö als Zeichen meines Körpers, das gerade etwas nicht in Balance ist. Meine Heilungsreise begann ich auf meinem Blog www.prettyprettywell.com zu dokumentieren, mit dem ich mittlerweile schon vielen Frauen dabei helfen konnte, ihre Periode zurück zu bekommen. Heute vermute ich, dass meine Amenorrhö damals bereits etwas mit meiner späteren MS-Diagnose zu tun hatte.
Ich wollte zunächst einfach nur heilen. In Ruhe. Und die Diagnose so weit wie möglich ignorieren.
Mit der MS-Diagnose durchlief ich einen ähnlichen Prozess wie bei meiner Amenorrhö damals – erst ignorierte ich das Ganze. Dann wurde ich wütend, traurig, whatever. Schluchzte: Warum ich?! Dann krempelte ich die Ärmel hoch und machte mich auf meine Heilungsreise.
Die Macht der Worte
Auch mithilfe von lsms.info und Sven Böttcher begann ich Dinge zu identifizieren und zu ändern, die bei mir wahrscheinlich mit zum Ausbruch der Krankheit geführt haben.
Zudem war direkt für mich klar, mir nur positive Geschichten von Menschen, die ebenfalls mit MS diagnostiziert wurden, anzuhören und ich verzichtete komplett darauf, mich durch Foren und Chats im Internet zu klicken. Wenn Freunde und Bekannte von meiner Diagnose hörten und dann anfingen mit: „ah ich kenne auch jemanden mit MS…“, dann sagte ich immer zuerst: „Ist es eine gute Geschichte, oder nicht? Denn sonst möchte ich sie nicht hören.“ Das mag naiv klingen. Doch es war mein Rettungsanker damals, 2018, als meine Nerven blank lagen und ich mich langsam erholte.
Als Marketing-Frau, Bloggerin und Yogini weiß ich: Worte können mächtig sein. Deswegen sage ich auch NIE: Ich habe MS. Sondern immer: Ich wurde damit diagnostiziert. Selbst bei Ärzten habe ich schon Überweisungsscheine reklamiert. Auf einem stand mal: „blablabla wegen akuter Schübe.“ Das habe ich sofort ändern lassen. Denn den Schuh von Schüben im Plural ziehe ich mir nicht an, bislang hatte ich einen Schub und das soll gefälligst auch so bleiben.
Warum ich laufe
Ich war schon immer eine Läuferin – zu Schulzeiten als Leichtathletin, während Studium und meiner Arbeit als Marketing-Strategin zum Ausgleich. Eben zu besagtem Kopf frei kriegen, draußen sein, fit bleiben und sich stark fühlen.
Ich liebte schon immer das Gefühl, wenn man morgens vor die Haustür geht, die ersten Atemzüge im Freien nimmt und dann lostrabt, die ersten Meter läuft, bis man ein Stück Grün erreicht.
Ich liebte es, die Musik aufzudrehen und mich von Florence and the Machine & Co. durch den Park tragen zu lassen – so muss es sich anfühlen zu fliegen.
Ich liebte es, mit noch klopfendem Herzen und weiten, freien Lungen nach einem Lauf nach Hause zu kommen und meine Muskeln zu spüren.
Laufen als Therapie
Um mit der ganzen MS-Sache klarzukommen, habe ich ebenfalls 2018 eine Therapie angefangen, eine Gesprächstherapie. Das war gut und ich habe auch recht viel geweint jedes Mal am Anfang. Doch mit meiner zunehmenden Genesung wurden die wöchentlichen Termine „auf der Couch“ immer mühseliger. Ich merkte: Das, was ich brauchte, war keine Gesprächstherapie. Ich brauchte das Laufen! So brach ich die Therapie ab und schwor mir, meine Montagabende von nun an statt auf der Couch draußen beim Laufen zu verbringen. Long runs statt Therapie! Oder besser: Long runs als Therapie.
(Ich spreche hier nur aus meiner Erfahrung. In vielen Fällen macht eine Therapie sicherlich absolut Sinn und wahrscheinlich sollte jeder mal ein paar Stunden „auf der Couch“ verbringen. Bei mir hat es schließlich auch mehr als 20 Sessions gedauert bis ich gesagt habe: Ok, ich glaube es reicht jetzt.)
Meine Entscheidung habe ich noch keinen einzigen Tag lang bereut. Das Laufen macht einfach so sehr meinen Kopf frei und bringt mich zurück in meine Kraft. Das Laufen ist meine Rettung und ich glaube auch, dass es sich positiv auf meine Hormonbalance auswirkt. Noch viel mehr, seit ich eine neue Laufgruppe gefunden habe! Auch diese Gemeinschaft von gleichgesinnten Powerfrauen ist es, die zu meiner Heilung beiträgt.
So geht es mir heute
Heute, fast 2 Jahre nach meiner Hiobsbotschaft, fühle ich mich stärker als je zuvor. Mir geht es sehr gut, das zeigen nicht nur mein Symptomtagebuch, sondern auch meine letzten MRT-Berichte: Die Krankheit befindet sich in Remission steht da, ist also am Abklingen. Keine neuen Entzündungen.
Sicherlich habe ich das meiner Gluten- und Kuhmilch-freien Ernährung, Supplements, Meditation und Mindset-Arbeit, wenig Disstress (der schlechte Stress) und auch meiner Basistherapie mit Ocrevus zu verdanken, die ich bis letzten August gemacht habe, zuletzt mit einer halben Dosis. Und sicherlich haben auch das Laufen und Sport im Allgemeinen, inklusive Yoga, einen großen Teil dazu beigetragen.
Trotzdem bleibt natürlich ein bisschen Angst immer zurück. Das Damoklesschwert einer solchen Diagnose wird wohl mein Leben lang über mir schweben. Was aber auch ok ist; denn es erinnert mich jeden Tag daran, wie endlich das Leben ist und wie dankbar man für jeden Tag sein kann, der einem geschenkt wird.
Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, den Marathon im September in Berlin zu laufen, mein erster bislang. Über meine Laufreise berichte ich auf Instagram @prettyprettywell und in einer monatlichen Kolumne in der Fit For Fun.
Und obwohl das Laufen schon immer wichtig für mich war, so hat es mittlerweile eine neue Bedeutung für mich hinzugewonnen. Denn ich laufe nicht mehr nur für mich und meine Gesundheit, sondern möchte auch allen anderen zeigen, dass eine solche Diagnose kein Weltuntergang sein muss. Sondern, dass es auch eine Chance sein kann.
In dem Sinne: Lasst es euch gut gehen, Pretties!
Und kommt gern zum Anfeuern am 27. September 2020 nach Berlin, ich freue mich.
Eure Insa
Insa ist 32 Jahre alt und lebt als Bloggerin, freie Journalistin & Yoga-Lehrerin in Berlin. 2018 wurde bei ihr eine schubförmige MS diagnostiziert – ein Schock, der schließlich ihre Leidenschaft zum Laufen neu entfachte. Unter dem Motto „Jetzt erst recht!“ trainiert sie für ihren ersten Marathon im September – und ist so schnell wie nie zuvor.
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Allen SpenderInnen unseren herzlichen Dank, wir haben die Spenden-Halbjahresziele inzwischen erreicht!
Aber natürlich leben wir nach wie vor von Ihrer Unterstützung und es gilt: bei Spenden ab 30 € gibt es zusätzlich zwei Exemplare unseres Küchenposters und ab 50 € fünf Exemplare auf Wunsch frei Haus.
[Der Download ist frei! Unabhängig davon, ob Sie schon gespendet haben, es noch tun wollen oder einfach nur die Dokumentation lesen möchten.]
Die Wichtigkeit des Themas ergibt sich sehr schön aus diesem Schaubild:
Copyright Life-SMS / DSGIP 2017
Die Abbildung nach dem ICF-Modell (International Classification of Functioning, Disability and Health ) versucht die Zusammenhänge zwischen dem Bewegungsverhalten (Sport, Training und Lebensstil) und der MS-Pathogenese (Entstehung und Entwicklung der MS mit allen daran beteiligten Faktoren) bildlich zu verdeutlichen. Das ICF-Modell skizziert die Konsequenzen der MS-Pathogenese, einschließlich der Effekte auf Körperstrukturen und -funktionen sowie auf Aktivität und gesellschaftlicher Teilnahme des Patienten. Bewegung kann positive Effekte auf all diese Bereiche haben, vom Einfluss auf zelluläre Prozesse (z.B. Entzündungshemmung) bis hin zu verbesserter Teilhabe des Betroffenen an sozialen Interaktionen.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie aus dieser Veröffentlichung Anregungen und Ideen für eigenes körperliches Training entnehmen und umsetzen könnten!
Bleiben und werden Sie gesund!
Ihr Life-SMS Team
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Für diejenigen, die nicht dabei sein konnten, an dieser Stelle eine kurze Nachlese zum Jahresseminar letzten Samstag in Köln. Zunächst sei all denen gedankt, die den teilweise weiten Weg aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar aus Wien auf sich genommen habe, um in Köln dabei zu sein. Mit mehr als 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war die Veranstaltung schon ein bemerkenswerter Erfolg.
An dieser Stelle sei es uns erlaubt einen Teilnehmerkommentar zu zitieren:
Die Referenten in Köln
“Ich möchte mich auf diesem Wege sehr herzlich für das überaus interessante und lehrreiche Seminar bedanken, das unter ihrer aktiven Mitwirkung am vergangenen Samstag in Köln stattgefunden hat. Mit Frau Dr. Schlink und Herrn Dr. Thums haben Sie zwei erstklassige Referenten gewinnen können, die beide ihren jeweiligen „Stoff“, die traditionelle chinesische Medizin bzw. die Sportmedizin, super „rübergebracht“ haben. Auch Ihre Ausführungen zum Coimbraprotokoll waren hochspannend und haben Appetit auf weitere Informationen gemacht. Die fast vier Stunden sind wie im Fluge vergangen und haben mir als MS-Patienten eine Fülle an Anregungen und Ideen für den weiteren Weg geliefert. Dafür nochmals mein aufrichtiger Dank!”
Was kam oder kommt noch für diejenigen dabei heraus, die keine Gelegenheit hatten in Köln dabei zu sein?
Wir sind dabei, die oben genannten Themenschwerpunkte weiter auszuarbeiten und einer breiten Leserschaft zur Verfügung zu stellen. Heute schon ist die aktuelle Life-SMS Veröffentlichung “MS und Sport– Was Sport, Training und Bewegung für die Behandlung der Multiplen Sklerose und die Wiederherstellung verlorengegangener Fähigkeiten bedeuten” für SpenderInnen als Download verfügbar (siehe auch hier). Die von Dr. Thums angesprochenen Themen Kraft- und Ausdauertraining werden in dieser Publikation ebenfalls ausführlich beleuchtet.
Der von Frau Dr. Schlink beeindruckend erläuterte Themenkreis “TCM als ganzheitlicher Ansatz bei MS” wird derzeit aufbereitet und sollte in den nächsten 6 Wochen auf Life-SMS/lsms.info aktenkundig werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden!
Und “last not but not least” beginnen wir derzeit mit der Überarbeitung des Faktenblatts Vitamin D und MS aus dem Jahr 2014. Neben der heute weit größeren Anzahl von Studien, die den Zusammenhang zwischen Vitamin D-Spiegel und MS-Risiko nachweisen, gibt es eine wachsende Zahl von Interventionsstudien, die die Sinnhaftigkeit einer Vitamin D-Supplementation zur Schubvermeidung oder – reduzierung nachweisen. Das trifft insbesondere auch für die Kombination von Vitamin D mit immunmodulierenden Medikamenten zu.
Es lohnt sich also am Ball zu bleiben.
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In Anknüpfung an die positiven Rückmeldungen zur Veranstaltung im letzten Jahr, findet am 9.9.2017, von 14:30 – 18:00 Uhr, in Köln in den Räumen des Clarimedis-Hauses der AOK Rheinland/Hamburg ein weiteres Life-SMS Seminar statt:
Lebensstilmaßnahmen bei Multipler Sklerose und neurodegenerativen Erkrankungen
Schwerpunktthemen:
TCM, Sport und Training, Update Vitamin D
Das Seminar richtet sich vor allem an Betroffene und Angehörige, aber auch Heilpraktiker und Ärzte sowie Interessierte, die mehr über die Zusammenhänge von Lebensstil und Multipler Sklerose und der eigenverantwortlichen Krankheitsbewältigung erfahrenen möchten.
Referenten & Themen
Dr. med. Gunda Schlink, Praxis für Naturheilverfahren und
Traditionelle Chinesische Medizin, Meerbusch, www.tcm-praxis-schlink.de/
TCM der sanfte Weg – Welche Ansätze bei der MS-Behandlung gibt es aus Sicht der traditionellen chinesischen Medizin?
[Der Vortag geht auch auf die Frage ein, für wen eignet sich die TCM und für wen oder was eher nicht?]
Für eine kurze, formlose Anmeldung an a.jordan@dsgip.de mit Anzahl der teilnehmenden Personen sind wir aus Planungsgründen sehr dankbar.
Gebühren:
Die Veranstaltungsteilnahme ist gebührenfrei / Spenden über betterplace sind allerdings sehr willkommen!
Als Dank für jede Spende erhalten Sie einen Download-Link für die aktuelle Publikation “Sport und MS“ im pdf-Format zur persönlichen Nutzung und als zusätzlichen Input für das Seminar(wir bemühen uns den Link innerhalb von 48 Std. zuzusenden).
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