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Tabakrauchen ist ein bekannter Risikofaktor für Multiple Sklerose (MS) und wird auch mit einem schwereren Krankheitsverlauf in Verbindung gebracht: Raucher mit MS haben ein erhöhtes Risiko, in kürzerer Zeit höhere Behinderungsgrade zu erreichen als Nichtraucher. Mehrere frühere Studien haben gezeigt, dass Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern ein erhöhtes Progressionsrisiko von schubförmig remittierender MS (RRMS) zur sekundär progressiven Form (SPMS) haben und dass dieses Risiko mehr als dreimal höher sein kann [3].
Es ist auch bereits bekannt, dass die erhöhte Anfälligkeit für MS bei Rauchern nach Raucherentwöhnung abnimmt. Aber was sind die Auswirkungen der Raucherentwöhnung nach der MS-Diagnose auf die Verhinderung oder Verringerung des Fortschreitens der Behinderung?
Eine aktuelle Studie [1] hat die Auswirkungen rauchfreier Jahre auf das Fortschreiten der MS-Behinderung untersucht und die Auswirkungen des Rauchens auf die physischen und psychischen Folgen bewertet. Die Ergebnisse zeigten, dass jedes Jahr nach Raucherentwöhnung das Risiko, die nächste Stufe der Behinderung zu erreichen, verringert. Dieser bremsende Faktor ist umso größer je früher mit der Umsetzung begonnen wird.
Die Studie zeigte, dass 10 rauchfreie Jahre bei ehemaligen Rauchern ein um 33% und 26% geringeres Risiko darstellen können, die EDSS (Expanded Disability Status Scale) Werte 4,0 bzw. 6,0 im Vergleich zu Rauchern zu erreichen. Interessanterweise wurden die größten Auswirkungen des Rauchens auf die psychologische Bewertung festgestellt: Rauchen war mit einem signifikant erhöhten Risiko für Angst und Depression bei Menschen mit MS verbunden.
Epigenetische Veränderungen sind an der Entwicklung und dem Fortschreiten von MS beteiligt. Das Rauchen könnte insofern als ein epigenetischer Modifikator aus der Umwelt wirken. Es wurde inzwischen nachgewiesen [2], dass die Blut-DNA-Methylierung durch Zigarettenrauch beeinflusst wird und dass dieser Effekt besonders deutlich wird bei aktuellen Rauchern und Patienten, die das Rauchen in einem Zeitraum von weniger als 5 Jahren vor der Untersuchung eingestellt haben. Das bedeutet, dass, obwohl bei Ex-Rauchern eine teilweise Wiederherstellung von Schäden möglich ist, nimmt dies einige Zeit in Anspruch.
Es bedeutet auch, dass je früher von MS betroffene Raucher mit dem Rauchen aufhören, desto günstiger sind die Effekte auf das Fortschreiten der Erkrankung auf lange Sicht.
Fazit: Es wird immer deutlicher, dass die Raucherentwöhnung eine frühzeitige Standard-Intervention bei Menschen mit MS darstellen sollte. Sie ist definitiv mit einer deutlichen Verringerung des Fortschreitens der Behinderung verbunden. Wenn Sie also diesen Risikofaktor und Brandbeschleuniger loswerden wollen, holen Sie sich bitte so schnell wie möglich Hilfe und Unterstützung bei der Entwöhnung!
Referenzen:
unsplash-logoMathew MacQuarrie
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