In der ayurvedischen und arabischen Medizin wird Weihrauch als breit wirkendes antientzündliches Mittel schon seit Jahrhunderten erfolgreich eingesetzt. In einem neuen Beitrag aus dem Life-SMS expert-net wird das Potenzial von Weihrauch (boswellia serrata) mit Blick auf seine entzündungshemmenden Eigenschaften und die Studienlage beschrieben.
Das Fazit dieser Einschätzung sei schon hier wiedergegeben:
Weihrauch hat entzündungshemmendes Potenzial und kann insofern auch als Begleittherapie bei MS eingesetzt werden. Da Dosierung bzw. Konzentration und Darreichungsformen – je nach Herkunft des Naturproduktes – sehr unterschiedlich sind, sollten Patienten den Rat eines erfahrenen Arztes oder Therapeuten mit Schwerpunkt Ayurveda, TCM oder Phytotherapie einholen.
Wir haben schon verschiedentlich über die Wichtigkeit einer gesunden Darmflora bei einer Vielzahl von Erkrankungen und gerade bei MS berichtet.
Inzwischen haben wir es geschafft die uns bekannten Fakten und daraus abzuleitenden Empfehlungen im Faktenblatt: Darmflora und MS zusammenzufassen. Das hinter Life-SMS stehende Expertennetzwerk war dabei eine wertvolle und entscheidende Hilfe.
Mit einer Gesamtoberfläche von ca. 400-600 m² bildet die Darmschleimhaut die größte Grenzfläche zwischen Organismus und Außenwelt. Nirgendwo sonst im Körper findet ein intensiverer Kontakt mit Fremdstoffen statt als im Darm. Das „dunkle, warme Gebräu“ aus Nahrungsbrei und Schleim enthält neben gesunden Nährstoffen auch gefährliche Keime. Die Darmschleimhaut steht demzufolge in ständigem Kontakt mit potenziellen Schadstoffen. Daraus folgt eine lebenswichtige Doppelfunktion des Darms: Er muss für Nährstoffe durchlässig sein, aber gleichzeitig das Eindringen von Bakterien, Pollen, Nahrungsmittel-Allergenen, Pilzen, Viren und anderen Fremdstoffen verhindern. Gleichzeitig findet man im Darm alle Botenstoffe des Immunsystems, die auch im Gehirn vorkommen.
Hier wird deutlich, wie wichtig eine intakte Darmschleimhaut für die Gesundheit des gesamten Körpers und insbesondere bei Störungen des Immunsystems ist.
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Ein interessanter Newsfeed-Beitrag von Dr. Elke Jaspers aus unserem Expertennetzwerk, mit freundlicher Genehmigung der mikroLogos GmbH (3.6.2015).
Vor zwei Tagen gab es faszinierende Neuigkeiten in der renommierten naturwissenschaftlichen Zeitschrift „Nature Neuroscience“.
Für alle, die sich schon länger mit der großen Bedeutung der Darmmikrobiota beschäftigen, wird es keine große Überraschung sein – aber eine Freude zu sehen, dass die Wissenschaft die große Bedeutung der Darmmikrobiota für die menschliche Gesundheit mehr und mehr aufklärt.
Kurz gesagt, lauten die Ergebnisse wie folgt:
Die Darmmikrobiota sorgt dafür, dass die Immunabwehr des Gehirns richtig funktioniert und damit Entzündungsgeschehen korrekt im Gehirn „bearbeitet“ werden.Die Darmbakterien sind dafür verantwortlich, dass die Fresszellen des Gehirns (=Mikrogliazellen/Gehirn-Makrophagen) korrekt reifen und arbeiten. Übrigens: Je diverser die Darmmikrobiota zusammengesetzt ist, desto positiver ist ihre Wirkung auf die Mikrogliazellen. Denn möglicherweise können aufgrund der hohen bakteriellen Diversität Nahrungsbestandteile wie insbesondere Ballaststoffe durch das Zusammenwirken verschiedener Stoffwechselfähigkeiten der verschiedenen Bakterienarten gut zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut werden. Diese kurzkettigen Fettsäuren helfen dann nachgewiesenermaßen den Mikrogliazellen, Entzündungsreaktionen korrekt und schnell zu bekämpfen.
Diese Ergebnisse geben nicht nur Hinweise auf die Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen wie u. a. Alzheimer, Multiple Sklerose und Parkinson, sondern auch auf die Wichtigkeit der Ernährung. Denn sie ist die Basis für die Darmmikrobiota, kurzkettige Fettsäuren herstellen zu können und bestimmte Bakterienarten zu fördern, die über diese Fähigkeiten verfügen.
Diese kurzkettigen Fettsäuren nicht nur für das Gehirn wichtig, sondern auch für eine intakte Darmschleimhaut, denn die Darmepitelzellen ernähren sich nicht direkt von dem was wir essen, sondern von dem, was unsere Darmbakterien daraus machen. Unter anderem eben – hoffentlich – kurzkettige Fettsäuren, z. B. aus Ballaststoffen wie resistenter Stärke. Diese entsteht aus der „normalen“ Stärke z. B. bei der Abkühlung von gekochten Kartoffeln. Die Stärke ist dann für unsere menschlichen Enzyme nicht mehr angreifbar und bleibt als “Futter“ selektiv für die guten Darmbakterien liegen.
Die geschilderten Ergebnisse sind das Resultat der Arbeit mit keimfreien Mäusen, die ergo keine Darmmikrobiota besitzen. Deren Mikrogliazellen waren kaum in der Lage, auf Entzündungsreaktionen im Gehirn zu reagieren. Wird die Darmmikrobiota wieder durch Kontakt mit normal besiedelten Mäusen regeneriert, „erholen“ sich die Mikrogliazellen. Der Effekt ist also – glücklicherweise – reversibel.
Besonders beeindruckend ist dabei das Ergebnis einer vierwöchigen Antibiotikabehandlung der Mäuse. Die damit einhergehende Schädigung der guten Darmmikrobiota führte direkt zu einer Schädigung der Immunabwehr im Gehirn.
Ob diese an Mäusen erzielten Ergebnisse übertragbar sind, bleibt abzuwarten. Allerdings bestehen dafür gute Chancen, da nach Aussage des Forscher Prof. M. Prinz die Ergebnisse gut zu denen anderer Forschungsgruppen sowie zu früheren klinischen Studien passen.
Eines dürfte allerdings jetzt schon sicher sein: Eine gute Darmmikrobiota ist nie von Nachteil.
Video mit Forscher Prof. Marco Prinz (kurze Zusammenfassung des Sachverhaltes):
Quellen:
D. Erny et al.. 2015. Host microbiota constantly control maturation and function of microglia in the CNS. Nature Neuroscience, online am 2. Juni 2015 veröffentlicht
IDW-Online (https://idw-online.de/de/news631993)
Auch wenn der in Spiegel-Online Artikel mit dem Titel: „Seelenheil aus dem Gekröse“ nichts direkt mit MS zu tun hat, gibt er doch einen ersten Einblick in die Verbindung zwischen Darmhirn und unserem „Oberstübchen“. Das sogenannte „leaky gut“-Syndrom, also die erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut für Fremdstoffe, gewinnt eine immer stärkere Bedeutung bei der Betrachtung der MS-Ursachen und hoffentlich bald auch bei der Therapie.
Im hier zu findenden Arte-Beitrag spricht Prof. Aggarwal, Univ. of Texas über die Wirkungen von Kurkuma (Gelbwurz) bei Krebserkrankungen. Er hat vergleichbar positive Ergebnisse bei neurodegenerativen Prozessen gefunden.
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