Wo sich moderne Medizin und Lebensstilmaßnahmen (in Zukunft) treffen könnten…

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Die heutige Leitlinien-orientierte Behandlung der MS verspricht allenfalls eine Reduktion der Krankheitsprogression, aber keinesfalls eine Heilung. Anders sähe es aus, wenn es gelingen würde, regenerative Behandlungsansätze – Wiederaufbau der geschädigten Zellen und Myelinscheiden – auf der einen Seite mit Lebensstilmaßnahmen zur Beseitigung der Krankheitsursache auf der anderen Seite zu kombinieren. Bisher noch nicht Realität, aber es gibt in der wissenschaftlichen Forschung zumindest erste Ansätze regenerative Verfahren auch bei MS-Patienten erfolgreich einzusetzen.

Eine Ansatz ist die nicht-myeloablative Transplantation hämatopoetischer Stammzellen oder einfacher ausgedrückt, die das blutbildende System nicht zerstörende Transplantation von Stammzellen, aus denen sich durch Zellteilung und zunehmende Differenzierung die Blutzellen entwickeln.

Eine im Januar veröffentlichte amerikanische Studie unter Leitung der Northwestern University Feinberg School of Medicine, Chicago, Illinois, konnte zeigen, dass dieser Ansatz zu einer signifikanten Verbesserung des EDSS-Grades führen kann. Die nicht-placebokontrollierte Studie umfasste Patienten mit schubförmiger (123) und sekundär progredienter (28) MS und am Ende lagen über eine Nachverfolgungsdauer von im Mittel 2,5 Jahren Daten für immerhin 145 Patienten vor. Der  EDSS verbesserte sich nach 2 Jahren deutlich von einem Median 4,0 vor der Transplantation auf 3,0 (Interquartilbereich [IQB], 1,5 bis 4,0; n = 82)  und auf 2,5 (IQB, 1,9-4,5; n = 36) nach 4 Jahren (p <.001).

Durchaus zuversichtlich stimmende Ergebnisse und zum ersten Mal eine nachgewiesene partielle Reversion des Krankheitsverlaufs nach einer modernen medizinischen Behandlung. Es darf aber nicht verschwiegen werden, dass die Patienten parallel vorab massiv mit das Immunsystem schädigenden Substanzen, wie  Cyclophosphamid und Alemtuzumab (22 Patienten) oder Cyclophosphamid und Thymoglobulin (129 Patienten), behandelt wurden. Dies kann sicher nicht Ziel einer auf Regeneration von Zellen ausgelegten Behandlung sein. Trotzdem sollte dieses oder vergleichbare Verfahren weiter beforscht, optimiert und beobachtet werden. Chancen sind vorhanden!

Die vollständige Studie und ein Audio-Interview mit dem Autor sind hier zu finden:

http://jama.jamanetwork.com/article.aspx?articleid=2091305


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Sven Böttcher – Diagnose: Unheilbar, Therapie: selbstbestimmt – erscheint am 27.4.2015

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Allen, die kritisch querdenken und einen selbstbestimmten Umgang mit der Therapie bei Multipler Sklerose der Leitlinien gesteuerten, aber heute weitestgehend perspektivenlosen Standardbehandlung in Schubladenkategorien vorziehen, sei das in Kürze erscheinende Buch Sven Böttchers empfohlen. Das erste deutschsprachige Buch, dass vergleichbar Prof. George Jelineks „Overcoming Multiple Sclerosis“, ein ganzes Spektrum fundierter Alternativen aufzeigt und vielfältige Hintergrundinformationen mit den sehr persönlichen Erfahrungen Sven Böttchers verknüpft.

Den Skeptikern sei das Zitat des Arztes und Philosophen Karl Jaspers (1958) ans Herz gelegt:

„Es gibt Skeptiker, die wissen zu meinen, dass nichts wahr ist. Sie sind Pessimisten, die am Ende nur Unheil und Zufall sehen und alles was darüber hinaus gedacht wird, für Utopie halten. Es gilt die These: Die Menschen sind nun einmal so, sie waren immer so, sie können nicht anders werden.

Diese entmutigenden Bemerkungen sind unbeweisbar, aber auch unwiderlegbar. Es ist Sache des Entschlusses, nicht Sache der Verstandeserkenntnis, woraufhin man leben wolle.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Optimismus und uns allen Entschlusskraft.

Hier geht’s zum Buch und zu den „Buchempfehlungen neurodegenerative Erkrankungen“ der Akademie für menschliche Medizin.


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Ergebnis einer großen Studie: HPV-Impfung nicht mit MS assoziiert

Fallberichte haben verschiedentlich einen Zusammenhang zwischen einer Impfung gegen humane Papillomaviren (HPV ) – Auslöser von Gebärmutterhalskrebs – und der Entwicklung von Multipler Sklerose und anderen demyelinisierenden Erkrankungen vermuten lassen.

Eine große Kohortenstudie in Dänemark und Schweden mit knapp 4 Mio. Frauen, von denen knapp 800.000 im Zeitraum von 2006 – 2013 mit dem tetravalenten HPV-Impfstoff Gardasil® geimpft wurden, ergab keine erhöhte Inzidenzrate  in Bezug  auf MS und andere demyelinisierende Erkrankungen wie Neuritis nervi optici, Neuromyelitis optica, transverse Myelitis und akute disseminierte Enzephalomyelitis in den Zeiträumen vor und nach HPV-Impfung.

Die Forscher schließen daraus: „ Diese Ergebnisse unterstützen mögliche Sorgen in Bezug auf einen kausalen Zusammenhang zwischen der qHPV-Impfung demyelinisierenden Erkrankungen nicht.“

Die Studie findet sich hier:

Quadrivalent HPV Vaccination and Risk of Multiple Sclerosis and Other Demyelinating Diseases of the Central Nervous System


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Neues auf lsms.info – Schwarzkümmel, Magnesium, Selen und 1000 Gesichter quergedacht

Die Zeit zwischen den Jahren ist ja nunmehr überstanden und wir haben diese Periode auch für einige neue Beiträge auf www.lsms.info  genutzt. Lesen Sie, welche erstaunlichen Heilwirkungen und Präventionseffekte Schwarzkümmel (nicht zu verwechseln mit unserem heimischen Kümmel) haben kann und welche Rolle die Mineralien Magnesium und Selen für die Nervenfunktion, den Stoffwechsel (auch den Vitamin D-Stoffwechsel) sowie für das Immunsystem spielen. Und dann denken Sie doch mit Sven Böttcher einmal über den oft unkritisch genutzten Ausdruck „ Die Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ nach und quer!

Wir wünschen Ihnen ein kritisches, glückliches und vor allem gesundes 2015!

Das Life—SMS Team


 

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Fampridin: Vorsicht bei einer Vorgeschichte mit Trigeminusneuralgie!

Fampridin (auch 4-Aminopyridin oder Dalfampridine in den USA), Handelsname Fampyra®, ist ein orales Medikament das vor kurzem  für Patienten mit MS zugelassen worden ist. Es kann dazu beitragen, Symptome einer Gehbehinderung zu mindern und wirkt bei etwa 30% der Betroffenen. Diese erfahren im Durchschnitt eine Verbesserung von 25% der Gehleistung, insbesondere dann, wenn sie sehr langsam zu Fuß sind. Die bekannteste größere Kontraindikation ist die Epilepsie.

Ein Team im MS–Behandlungs- und Forschungszentrum in Minneapolis behandelte 71 MS-Patienten mit Gehbehinderung mit Fampridin. Fünf dieser Patienten hatten eine Geschichte mit einer bereits vorhandenen Trigeminusneuralgie (Episoden von plötzlichen, schweren Gesichtsschmerzen ausgehend vom Trigeminus-Nerv). Die Forscher beobachteten , dass sich bei vier dieser Patienten die Trigeminusneuralgie verschlechterte. Bei drei Patienten begannen die Gesichtsschmerzen innerhalb eines Monats nach Beginn der Behandlung mit Fampridin , während bei einem Patienten das Auftreten von schweren Schmerzen im Gesicht erst nach 18 Monaten auftrat. Trotz Stopp der Behandlung mit Fampridin nach Auftreten der Problematik, waren die Schmerzen bei einigen Patienten resistent gegen vormals erfolgreich eingesetzte Medikamente.

Diese Ergebnisse legen nahe, dass Fampridin zu einer Reaktivierung von neuropathischen Schmerzen aufgrund einer Trigeminusneuralgie führen kann. Oder anders ausgedrückt: bei einer bekannten Historie in Bezug auf eine Trigeminusneuralgie ist der Einsatz von Fampridin mit großer Vorsicht zu handhaben. 

Komplette Studie unter: 

Dalfampridine may activate latent trigeminal neuralgia in patients with multiple sclerosis. 

Sekundär und primär progrediente MS – Webinaraufzeichnung der Internationalen MS Gesellschaft MSIF vom 28.11.2014

Letzte Woche präsentierte die MSIF den derzeitigen Stand bei Forschung und den vielen offenen Fragen bei der Behandlung von progredienten Formen der MS. Die wesentlichen Punkte sind:

  • 50-60% der Patienten haben heute eine progrediente Form der MS.
  • Es gibt keine medikamentöse Behandlung mit erwiesenem Nutzen.
  • Es gibt keine spezifische Behandlungsmethode.

Zusammenfassend: Die Schulmedizin bietet heute betroffenen Patienten keine wirkliche Antwort auf die dringende Frage der wirksamen Behandlung bei progredienten MS-Formen.

Die Forschung konzentriert sich heute auf das grundlegende Verständnis der Mechanismen, die Prognose des Verlaufs und  neuroprotektive und neurogenerative Methoden und Ansätze. Interessanter Weise wurden Statine als Beispiel für eine interessante mögliche Medikamentengruppe genannt. Da diese gezielt auf den Fettstoffwechsel (Senkung des LDL-Cholesterins) wirken, wird hier wieder einmal deutlich, dass Arteriosklerose und Multiple Sklerose verwandte Ursachen haben können.

Interessant auch die Bemerkung von Prof. Alan Thompson, University Colleges of London, der vier Punkte nannte, die für die Betroffenen wichtig sind:

  • Selbstmanagement der Patienten
  • Gute, angepasste und vernünftige Ernährung
  • Sport und Bewegung, Rehabilitation
  • Insgesamt einen gesundheitsorientierten Lebensstil

Unser Projekt Life-SMS reflektiert  exakt diese Punkte und versucht konkrete Antworten und Hilfestellung zu geben.

Das vollständige Webinar findet sich unter:

https://www.youtube.com/watch?v=4jPq9Rfc1kU#t=897

Unreflektierte Hochdosis-Therapie mit Cortison wieder einmal infrage gestellt

Die Hochdosis-Therapie mit Kortison im akuten Schub gehört zum Standardrepertoire der MS-Behandlung. Diese ist, wie auch eine relativ aktuelle Studie unter dem Titel „Mechanistic insights into corticosteroids in multiple sclerosis: War horse or chameleon?“ (Krieger 2014) zeigt, keineswegs als harmlos zu betrachten und die Entscheidung über den Einsatz von Glucocorticoiden ist immer vom Einzelfall und von der Phase der Erkrankung abhängig. Es ist durchaus möglich, dass sich Kortison in späteren Phasen der Erkrankung vom „Schlachtross in ein Chamäleon“ verwandelt und die Schädigungen der Nervenhüllen sogar verstärkt. Mehr zum Thema Cortison (od. Kortison) auf lsms.info und in der lesenswerten Broschüre der Universität Hamburg: Schubtherapie bei Multipler Sklerose.

Bedeutung von Vitamin D bei MS unter IFN-beta-1b.

 Aktuelle Publikation von Munger KL et al: Ann Clin Transl Neurol. 2014 Aug

Molecular mechanism underlying the impact of vitamin D on disease activity of MS.

INTERPRETATION:

Here, we provide mechanistic evidence that an unbalanced 25(OH)D gene expression system may affect MS activity. Our findings support a potential benefit of monitoring and managing vitamin D levels (e.g., through supplementation) in early MS patients treated with IFN-beta-1b.

Der komplette Artikel kann hier abgerufen werden:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25285313

Dimethylfumarat keineswegs harmlos – Blutbild alle 6 Wochen checken

Wie der idw mitteilt, hat es nach Berichten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie bei der Behandlung mit Dimethylfumarat (Handelsname: Tecfidera) einen Todesfall infolge einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) gegeben.

Mehr…..

Patienten sollten dieses Risiko gemeinsam mit dem behandelnden Arzt bewerten und die Entscheidung zum Einsatz des Medikaments immer sehr bewußt treffen.