Das Cannabinoid BCP aus Copaiba als potentere CBD-Alternative

Im Jahr 2020 haben Sie über den Life-SMS-Blog in 2 Teilen Wissenswertes zu Cannabinoiden wie THC und CBD erfahren.

Was ist das Endocannabinoid-System? Eine Einführung mit Blick auf die MS (I)

Das Endocannabinoide-System: Eine Einführung mit Blick auf die MS (II)

Wegen seiner positiven Wirkungsmöglichkeiten bei MS gingen wir v.a. auf das Cannabidiol (CBD) ein.
Sie erinnern sich an das Fazit?
Frei verfügbare CBD-Präparate können bei MS-Betroffenen eine Vielzahl positiver Effekte auslösen; dies betrifft unter anderem die positive Wirkung auf eine mögliche Darmbakterien-Fehlbesiedlung und das “Leaky gut” Syndrom, die Immunmodulation in Richtung anti-entzündlicher Vorgänge sowie antidepressive und neuroprotektive Wirkungen. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass auch Cannabidiol antispastische und schmerzlindernde Wirkungen hat. Aufgrund der relativ kurzen Halbwertszeit von CBD empfiehlt sich die tägliche Einnahme.

Da CBD im Gegensatz zum THC ja hauptsächlich über den CB2-Rezeptor wirkt, hat es obige positive Wirkungen aber kaum psychoaktive Reaktionen (für welche THC bei den einen beliebt und bei den anderen sehr unbeliebt und teilweise gesundheitsbeeinträchtigend ist).

Heute stellen wir ein weiteres gesundheitsförderndes Cannabinoid vor, dass dem CBD sogar überlegen sein kann: BCP

Beta-Caryophyllen (BCP )

Es findet sich z.B. in hochkonzentriertem Black-Pepper-Öl aber in größeren Mengen v.a. im Harz des südamerikanischen Copaifera-Baumes, das Copaiba genannt wird.

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Die wichtigste chemische Komponente des Copaifera-Baum-Harzes Copaiba ist Oleoresin mit Beta-Caryophyllen (BCP), eine chemische Substanz, die auch zu den Cannabinoiden gezählt wird. Denn als Cannabinoid gilt eine Substanz, die mindestens einen CB-Rezeptor anspricht.

Genau wie CBD-Öl kann hochwertiges Copaiba-Öl eine gesunde Entzündungsreaktion unterstützen und eine positive Beeinflussung der Stimmung haben. Es ist auch ein starkes Antioxidans, das die Gesundheit des Immunsystems fördert – gerade bei Multiple Sklerose alles wichtig. Aber Beta-Caryophyllen (BCP) interagiert ausschließlich mit CB2- und nicht mit den psychoaktiv wirksamen CB1-Rezeptoren – es ist sogar hundertprozentig THC-frei, da dieses gar nicht im Copaifera-Baumharz vorhanden ist – und kann deswegen gefahrlos angewendet werden. Der THC-Gehalt in CBD-Ölen darf übrigens offiziell nicht höher als 0,2 % sein, aber dies wird von vielen Herstellern und Anbietern gar nicht getestet.

Copaiba-Öl beeinflusst die Zellkommunikation, sowie die neurale Reizübertragung

Durch den Einfluss von Betacaryophyllene (BCP) auf das endocannabinoide System wird u.a. die mitochondriale Funktion erhöht (Zellstoffwechsel), Schmerz reduziert und Neurodegeneration vermindert.
Copaiba-Öl kann so nicht nur unterstützend sein für die Gesundheit des Herz- Kreislauf-, Immun-, Verdauungs- sondern auch des Nerven- und Atmungssystems. Es ist der Hauptbestandteil Caryophyllen, dem die neuroprotektive Wirkung und kardiovaskuläre Vorteile zugesprochen werden – und der in CBD-Öl in wesentlich niedrigerer Konzentration vorhanden ist.
Von hochkonzentriertem Copaiba-Öl reichen 1 bis 2 Tropfen z.B. in Wasser oder Tee, um die Gesundheit zu unterstützen.
BCP kann nicht nur das Nervensystem und gegen chronische Entzündungen unterstützen, sondern wie CBD auch Anspannung (mentale wie muskuläre) und ängstliche und niedergeschlagene Gefühle lindern. Zudem hat es noch eine schützende Wirkung auf Nieren, Leber und andere Organe.

Konkrete Anwendungsbeispiele

Copaiba statt CBD-Öl klappt prima zum Einschlafen und ggf. um Spastiken (auch organische wie z.B. verkrampfter Darm) zu lockern (wirkt beruhigend auf das Nervensystem und die Muskulatur) und es kann wie CBD auch schmerzstillend wirken – je nach Schmerzursache (sehr gut z.B. bei Zahnnervschmerzen; hierzu einfach einen Tropfen auf das Zahnfleisch um die betroffene Stelle auftupfen).
Äußerlich angewendetes Copaiba (z.B. sich die Hände oder Füße damit einreiben) kann wohl einen ähnlichen anspannungslösenden Effekt haben wie eine innerliche Anwendung. Die innerliche ist hierbei jedoch meist stärker. Allerdings ist für die Einnahme ein hochwertiges, hochreines Öl, welches dafür zugelassen ist, unabdingbar! Daher erklären sich teils die Preisunterschiede.
Es gibt hochwertige Copaiba-Produkte (reinste ätherische Öle), die 55% BCP (Beta-Carophyllen) enthalten. Die CB2-Aktivierung korreliert mit der Konzentration von BCP (je mehr BCP desto mehr Aktivierung). CBD-Öl enthält 35% BCP und es wird vermutet, dass genau dieses BCP in CBD-Öl für dessen positiven Eigenschaften verantwortlich ist, weshalb es Sinn macht, direkt reineres BCP in Form eines guten Copaiba-Produktes einzunehmen (dann könnte der positive Effekt höher sein).

Fazit: Copaiba kann eine sinnvolle, da potentere Alternative zu CBD-Produkten sein. Beide können bei MS-Betroffenen eine Vielzahl positiver Effekte auslösen; dies betrifft unter anderem die Immunmodulation in Richtung anti-entzündlicher Vorgänge sowie antidepressive, neuroprotektive und schmerzlindernde Wirkungen.

Genau wie bei CBD-Ölen gilt hier:
Falls Sie ein Copaiba-Öl anwenden möchten, achten Sie bitte unbedingt auf die Herkunft. Viele im Internet angebotene Produkte sind zweifelhafter Herkunft, u.U. mit Pestiziden oder Herbiziden belastet oder weisen zweifelhafte Inhaltsstoffe auf. Greifen Sie auf Hersteller mit überprüfbaren Qualitätssicherungs- und Produktionsverfahren (erkennbar an Zertifikaten und Analysen) Produkte zurück.

© Illustration: Franz Eugen Köhler, Köhler’s Medizinal-Pflanzen

Quellen:

Copaiba – ein kleiner wissenschaftlicher Einblick

Der Unterschied zwischen Copaiba-Öl und Cannabis-Öl

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Gegen die MS zurück zum Meer

 

Die Fettsäuren aus dem Meer sind ein wichtiger Ernährungsbaustein nicht nur bei MS

sardellen-in-oel_© inigo-de-la-maza_unsplashDie richtige Ernährung kann den Gesundheits- und Ernährungszustand von MS-Patienten verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung reduzieren. Viele Studien zeigen, dass Ernährungsgewohnheiten tatsächlich einen entscheidenden Einfluss auf das Fortschreiten einer Multiplen Sklerose haben!
Die Wirkung der Ernährung hängt allerdings von Art und auch Menge der Nahrungsaufnahme ab. Einige Nährstoffe haben eindeutig positive oder eindeutig negative Auswirkungen. Verschiedenen Lebensmittel, wie z.B. Fleisch oder die beliebten Croissants, enthalten relativ hohe Mengen von Arachidonsäure (eine mehrfach ungesättigte Omega-6-Fettsäure), die der Vorläufer von entzündlichen Eicosanoiden ist, die den MS-Verlauf negativ beeinflussen können.

Der Darm als wichtiger Faktor

Eine gesunde und vielseitige Ernährung kann MS-Patienten hingegen helfen, indem sie insbesondere die Darm-Mikrobiota (die Darmbakterien) positiv beeinflusst. Über die  Darm-Hirn-Achse werden u.a. Botenstoffe ausgeschüttet, die zu neurodegenerativen Erkrankungen beitragen können: Stress, unausgewogene Ernährung und Medikamente können sich negativ auf die Mikrobiota-Zusammensetzung auswirken, was zu einer Dysbiose beiträgt (ungesundes Gleichgewicht zwischen „guten“ und „weniger guten“ Bakterienstämmen).
Jüngste Studien zeigen, dass die Ernährung die Zusammensetzung der Mikrobiota positiv verändern und entzündungshemmende Immunantworten erhöhen kann.
Eine gesunde Ernährung, die sich positiv auf die Darm-Mikrobiota auswirkt, besteht aus Vollkornprodukten und anderen ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Gemüse und (nicht zu süßem) Obst sowie gesunden Fetten. Diese haben schützende Eigenschaften und können die Symptome der MS positiv beeinflussen und die Darmtätigkeit verbessern.

Fischöl für das Mikrobiom und den ganzen Körper

Über einen besonders vielversprechenden Effekt zur Umstellung des Darm-Mikrobiota-Gleichgewichts hin zu einem gesundem mikrobakteriellen Mix wurde bei einer gezielten Omega-3-Supplementierung berichtet. Omega-3-Fettsäuren z.B. aus Algen oder Fischöl (insbesondere EPA und DHA) haben überdies noch viele andere positive gesundheitliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper (unabhängig von einer etwaigen MS-Erkrankung).

Ein Forscherteam wollte es genauer wissen und verglich eine Vielzahl von Studien hinsichtlich dieses Aspekts bei MS. In einer im August 2019 publizierten Metastudie [1] konnten von 5.554 weltweiten untersuchten Studien, die im Zeitraum von 2009 bis 2018 zu diesem Thema publiziert wurden, letztendlich 7 (mit über 240.000 weiblichen und männlichen erwachsenen Studienteilnehmern) aufgrund der gewählten strengen Auswahlkriterien in die Analyse miteinbezogen werden.

Diese Studien zeigten signifikant die positive Rolle der Fischöl-Supplementierung und der Omega-3-Fettsäuren bei der Verbesserung der Lebensqualität von MS-Patienten. Diese Ergebnisse wurden auf die positiven Auswirkungen auf Entzündungsmarker, Glutathionreduktase, die Verringerung der Schubrate und das Erreichen eines ausgewogenen Verhältnisses von Omega-6 zu Omega-3 zurückgeführt.

Fazit der Forscher

Omega-3- und Fischöl-Ergänzungen haben positive Auswirkungen auf die Reduzierung der Schubrate, Entzündungsmarker und die Verbesserung der Lebensqualität von MS-Patienten.

Die Dosis macht’s

Die Studien zeigten, dass 4 Gramm tägliche Omega-3-Ergänzung oder hochkonzentriertes Fischöl empfehlenswert ist.
Bei nur 1 Gramm pro Tag zeigten sich keinerlei Auswirkungen. Die Wirksamkeit der Dosis variiert allerdings in Abhängigkeit von vielen Faktoren, insbesondere dem Fortschreiten der Erkrankung und dem Krankheitsstatus vor Beginn der Supplementierung.

Auf die Fatigue zeigte sich übrigens in keiner der Studien (die darauf ein Augenmerk legten) eine Auswirkung. Hingegen gab es mehr allgemeine Verbesserungen bei den Patienten, die sowohl Omega-3-Fettsäuren als auch Leinsamenöl konsumierten.

Weiter forschen

Da viele Studien nicht lange genug angelegt waren oder andere Mängel aufwiesen (z.B. Tocopherole in den Placebo-Kapseln), sind weitere Studien erforderlich, um die Wirksamkeit von Omega-3-Fettsäuren auf den Gesundheitszustand der MS noch genauer zu bestimmen. Insbesondere war bei den meisten Studien die Überwachungsdauer zu kurz (die meisten dauerten sechs bis zwölf Monate), um einen genauen Rückschluss auf die Unterschiede in der Schubrate und der Zeit zwischen den einzelnen MS-Schüben zu evaluieren.

Fleißig EPA und DHA konsumieren — am besten als Algenöl

Bis spezifischere Ergebnisse vorliegen, lohnt aber schon die regelmäßige Einnahme guter EPA- und DHA-Lieferanten. Da nur fetter Meeresfisch (wie Lachs, Hering, Makrele, Sardinen) die wichtigen Fettsäuren enthalten und man bei den heutzutage schwer belasteten Meeren (Schwermetalle!) und überfischten Beständen gar nicht mehr so viel Fisch essen kann wie nötig wäre, sollte man auf hochkonzentrierte Öle ausweichen.
Doch Fischöle müssen aufwändig von derartigen Belastungen gereinigt werden und tragen ggf.,  je nach dem welche Fische gefangen werden, zur Überfischung bei. Die besonders empfehlenswerte Alternative (nicht nur für Veganer) ist ein hochwertiges, also nicht schadstoffbelastetes und nachhaltig produziertes Algenöl.

Auf jeden Fall ist es sinnvoll, genügend gesunde Omega-3-Öle zu konsumieren und seine Mikrobiota im Blick zu halten, auch wenn das nicht mit bloßem Auge geht.
Wir halten für Sie die zukünftigen Studien zu diesem Thema im Blick.
Bleiben Sie uns am besten treu.

Mehr Informationen zum Thema auch im Faktenblatt Fettsäuren und MS (hier zum Download)!

Ein gesundes Mikrobiom wünscht Ihnen

Ihr Team von Life-SMS


Quelle: [1] Al Ammar, W. A. et al. (2019) ‘Effect of omega-3 fatty acids and fish oil supplementation on multiple sclerosis: a systematic review’, Nutritional Neuroscience. Taylor & Francis, 0(0), pp. 1–11. doi: 10.1080/1028415x.2019.1659560.


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Curcumin als Therapeutikum bei MS sinnvoll nutzen

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Die meisten kennen Kurkuma (Gelbwurz) allenfalls als das Hauptgewürz in Curry. Die Wurzel hat – auch als gemahlenes Gewürz – einen leicht bitteren Geschmack und wird auch verwendet, um Curry, Senf, Butter, Käse oder anderen Lebensmitteln eine schöne gelbe Farbe zu geben.

Aber die Wurzel von Kurkuma (Curcuma longa) kann noch viel mehr. Schon lange schätzt man sie im asiatischen Raum wegen ihrer vielen gesundheitlichen Vorteile.

Die Kurkumawurzel hat eine komplexe Zusammensetzung

235 Einzelbestandteile sind bisher identifiziert, wovon die meisten natürliche Phenole und Terpene sind, die jeweils ihren eigenen therapeutischen Wirkungskreis besitzen. Bisher medizinisch am wichtigsten scheinen dabei unter den Phenolen die Curcuminoidverbindungen des wasserunlöslichen Extrakts aus Kurkuma zu sein, denn sie enthalten neben so schwer zu merkenden Namen wie Demethoxycurcumin (DMC), Bisdemethoxycurcumin (BMC) und Tetrahydrocurcumin auch das wichtige Curcumin, welches etwa 3–5% der gesamten Inhaltsstoffe der Wurzel ausmacht.

Curcumin spielt eine wichtige Rolle bei verschiedenen pharmakologischen Aktivitäten

So kann Curcumin bei der Behandlung von MS wirksam sein*, insbesondere bei den entzündungshemmenden Eigenschaften durch Hemmung der Freisetzung von proinflammatorischen (= entzündungsfördernden) Zytokinen wie IL-17.

In der ersten Entzündungsphase sind T-Zellen ein entscheidender Faktor für die MS-Progression, zusammen mit IL-17 und IL-22 tragen sie zur Entwicklung eines Bruchs in der Blut-Hirn-Schranke bei. Als Folge des Eintritts von T-Zellen in das ZNS beginnt die Entzündungskaskade und mehrere pathophysiologische Merkmale der MS führen vor allem zu Demyelinisierung und axonalen Schäden.

Curcumin hat eine hemmende Wirkung auf die Ausbreitung von CD4+T-Zellen durch verringernde Abgabe von entzündungsfördernden Zytokinen (wie IL-6, IL-1β, IL-17, Interferon (IFN)-γ, TNF-α, IL-12 und IL-23).

Die Wirksamkeit des Curcumins wissenschaftlich zu untermauern war sehr schwierig, da es sowohl instabil ist, als auch keine hohe Bioverfügbarkeit für den menschlichen Organismus hat. Es hat eine schlechte Wasserlöslichkeit, eine schlechte Absorption durch die Darmschleimhaut und eine geringe Stabilität im Blut. Aufgrund seines schnellen Leberstoffwechsels sind 60-70 % einer oralen Dosis schnell „beseitigt“.

Lösungen für dieses Problem

Daher ist es schwierig, Curcumin für wirksame medizinische Therapeutika zu nutzen. Da Studien aber deutlich zeigen, dass Curcumin eine  hohe antientzündliche und antioxidative Wirkung hat, haben Wissenschaftler über neuartige Wirkstoffverabreichungssysteme wie Nanoverkapselung und Liposomen nachgedacht, um dem Nachteil der Instabilität für die Medikamentenherstellung und -verabreichung auszugleichen.
Andere Forscher haben herausgefunden, wie man durch Kombination mit anderen Wirkstoffen die Bioverfügbarkeit von Curcumin erhöhen kann und so seine Wirksamkeit verbessert.

Geschickt kombinieren

So hat die Kombination von Nanoverkapselung von Curcumin unter Zugabe von Piperin (in Pfeffer), Quercetin (z.B. in Zwiebeln vorhanden) und Silibinin (aus der Mariendistel) einen verzögerten Leberstoffwechsel und verbesserte Absorption gezeigt. Besonders Piperin als Hemmer der Leber- und Darmverstoffwechslung und als Absorptionsverstärker führt zu einer höheren Konzentration von Curcumin im Blutserum.**

Übrigens: das seit 3000 Jahren bekannte Curry nutzt als Mischung aus Kurkuma und verschiedenen Pfeffersorten genau diese verstärkenden Eigenschaften aus.

Lesen Sie auch: „Kurkuma“ auf lsms.info.

Curcumin sinnvoll nutzen bei MS

Also darauf achten, dass therapeutisch hochdosiertes Curcuminextrakt (reines Pulver reicht nicht aus) mindestens mit einem Absorptionsverstärker kombiniert ist (meist ist es Piperin) und alles am besten in Nanopartikeln „verpackt“ ist.
So kann man die Wirksamkeit von Curcumin gegen Entzündungskrankheiten wie MS voll ausnutzen und gegebenenfalls die Progression der Multiplen Sklerose verlangsamen (bei Mäusen schon wissenschaftlich erwiesen – siehe auch unter *) – zumindest wenn keine Kontraindikationen bestehen (siehe ***).

Fazit

Die Autoren eines jüngst veröffentlichten Reviews zu Curcumin folgern: „Die Forschungen der vergangenen Jahre haben eine Reihe von Schlüsseleigenschaften des Curcumin definiert, insbesondere seine entzündungshemmende Wirkung, niedrige Kosten, Sicherheit und breite Verfügbarkeit. Daher kann diesen Pflanzenwirkstoff als geeigneter Kandidat für die Behandlung von MS angesehen werden.“

Dass Sie auch mit der Hilfe von Curcumin das Entzündungsgeschehen bei MS reduzieren können wünscht Ihnen

Ihr Team von Life-SMS


Quelle: Ghanaatian, N., Lashgari, N.-A. A., Abdolghaffari, A. H. H., Rajaee, S. M., Panahi, Y., Barreto, G. E., Butler, A. E., Sahebkar, A., Dec. 2018. Curcumin as a therapeutic candidate for multiple sclerosis: Molecular mechanisms and targets. Journal of cellular physiology.

URL http://view.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30536381


* Weitere Studien zu Curcumin:

Curcumin reduziert die Sekretion von MMP-9, ein Faktor, der die Wirksamkeit der BHS-Permeabilität erhöhen kann und so die Ausprägung von MS verbessert (Seyedzadeh et al., 2014).

• Die Verhinderung der Bildung reaktiver Sauerstoffspezies und der Phosphorylierung der Myosin-Lichtkette ist eine weitere Rolle von Curcumin bei der Verhinderung von BHS-Störungen (K. Kimura, Teranishi, Fukuda, Kawamoto, & Nishida, 2008).

• Axon-Degeneration, das endgültige zerstörerische Stadium in der Pathogenese der MS, kann durch den Effekt von Curcumin auf die Reduzierung der Freisetzung von Stickoxid (NO) über den JNK-Phosphorylierungsweg kontrolliert werden (Tegenge et al., 2014).

• Natarajan und Bright fanden 2002 in Mausstudien heraus, dass Curcumin-behandelte Mäuse eine geringere Ausbreitung neuronaler ag-spezifischer Th1-Zellen und eine Reduktion der IFN-γ-Produktion zeigten.

• Einige Studien (Darvesh et al., 2012; Tang & Taghibiglou, 2017; Tizabi, Hurley, Qualls, & Akinfiresoye, 2014) weisen auf das positive Potenzial von Curcumin hin bei der Behandlung mehrerer neurologischer Erkrankungen, einschließlich Demenz, Alzheimer, Parkinson und MS.


** (Kakarala et al., 2010; Martins, Leyhausen, Volk, & Geurtsen, 2015; Rinwa, Kumar, & Garg, 2013; Shoba et al., 1998).


*** Kontraindikationen:
Gallenblasen-Probleme: Kurkuma kann Gallenblase-Probleme verschlimmern > nicht verwenden – oder nur in Absprache mit dem behandelnden Arzt – bei Gallensteinen oder Gallengangsobstruktion.
Blutungsprobleme: Kurkuma könnte die Blutgerinnung verlangsamen. Dies könnte das Risiko von Blutergüssen und Blutungen bei Menschen mit Blutgerinnungsstörungen erhöhen.
Diabetes: Curcumin könnte bei Diabetikern den Blutzuckerspiegel senken.
Eisenmangel: Die Einnahme von hohen Kurkumadosen könnte die Aufnahme von Eisen verhindern > ggf. entsprechend gegensteuern.
Blutgerinnung: Es kann zusätzliche Blutungen während und nach Operationen verursachen > die Curcumin-Substitution mindestens 2 Wochen vor einer geplanten schweren Operation unterbrechen.
Hormonähnlich: Curcumin könnte wie das Hormon Östrogen wirken. Allerdings zeigen einige Untersuchungen, dass Kurkuma die Wirkung von Östrogen in einigen hormonsensitiven Krebszellen reduziert.


Foto: © Hildy Ueberhofen


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