An dieser Stelle weisen wir auf aktuelle Beiträge aus dem Netz hin, die einen engen Bezug zu unserem Kernthema lebensstil-orientierte und eigenverantwortliche Behandlung der MS haben. Die dort wiedergegebenen Meinungen dienen als Anregung zur kritischen Auseinandersetzung. Sie entsprechen – außer bei Beiträgen von anderen Projekten der DSGiP – nicht zwingend den von uns vertretenen Positionen, sind aber in allen Fällen eine Bereicherung der Diskussionsgrundlage. Am Ende erwähnen wir zudem aktuelle möglichst frei verfügbare Studien, die unseren Ansatz untermauern.
Fluorid, ein Element, das in der Natur, in unserer Nahrung und im Trinkwasser vorkommt, ist seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Zahnpflege. Seine Fähigkeit, Karies vorzubeugen und den Zahnschmelz zu stärken, ist unbestritten. Doch hinter dieser scheinbar wohltätigen Fassade verbirgt sich eine potenziell dunklere Wahrheit, die dringend weitere Aufmerksamkeit erfordert.
Zusätzlich zu den durch die Leitlinien beschriebenen Standard-Therapieformen der MS gibt es eine Fülle weiterer Therapien, die sich hinsichtlich Wirksamkeit und Sinnhaftigkeit stark unterscheiden.
Vitamin D ist wichtig für die Knochen, das ist mittlerweile bekannt, ist aber bei Weitem nicht die einzige Funktion im Körper. Gibt es Mangel-Symptome, unter denen Frauen häufiger leiden? … Vitamin D hat einen stärkeren therapeutischen Effekt bei Frauen mit Multipler Sklerose (MS)
Menschen mit nordeuropäischer Herkunft sind überdurchschnittlich anfällig für eine MS-Erkrankung. Einige Risikogene stammen offenbar von Hirten, die vor Jahrtausenden aus der asiatischen Steppe einwanderten. [Bem.: Ein aus wissenschaftlicher Sicht ein interessanter Artikel. Grundsätzlich sind aber Lebensstilfaktoren i.a.R. die entscheidenden Trigger der Erkrankung]
Schon länger wird vermutet, dass eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) im späteren Leben eine Multiple Sklerose (MS) auslösen kann. Neue Erkenntnisse dazu, wie das vonstatten gehen könnte, liefert eine aktuelle Studie.
Beim Darmstädter Merck-Konzern ist ein wichtiger Hoffnungsträger aus dem Pharmageschäft gefloppt. Das Mittel Evobrutinib erreichte in entscheidenden klinischen Tests bei Patienten mit schubförmiger Multiple Sklerose die von den Forschern erhofften Ziele nicht.
Lesenswerte Studien:
Kobayashi EH, Suzuki T, Funayama R, Nagashima T, Hayashi M, Sekine H, Tanaka N, Moriguchi T, Motohashi H, Nakayama K, Yamamoto M. 2016. Nrf2 suppresses macrophage inflammatory response by blocking proinflammatory cytokine transcription. Nat Commun 7:11624. doi: 10.1038/ncomms11624.https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27211851/ (relevant in Bezug auf die unterstützende Wirkung von Wildkräutern)
Laeeq T, Vongsavath T, Tun KM, Hong AS. The Potential Role of Fecal Microbiota Transplant in the Reversal or Stabilization of Multiple Sclerosis Symptoms: A Literature Review on Efficacy and Safety. Microorganisms. 2023 Nov 22;11(12):2840. doi: 10.3390/microorganisms11122840. PMID: 38137984; PMCID: PMC10745313. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38137984/ (relevant in Bezug auf das Thema: Einfluss der Darmgesundheit)
Das Thema dieses Beitrags wird oft nur unter vorgehaltener Hand diskutiert, da es unappetitlich wirkt und teilweise Ekelgefühle hervorruft. Bevor wir also in Studienergebnisse einsteigen, sehen wir uns die Methodik der Fäkaltransplantation doch einmal etwas genauer an.
Das Verfahren
Die Fäkaltransplantation, auch als fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT), fäkaler Mikrobiomtransfer oder fäkale Bakterientherapie bekannt, ist ein Verfahren, bei dem der Stuhl eines gesunden Spenders in den Darm eines Patienten übertragen wird [1]. Dieses Verfahren wird hauptsächlich zur Behandlung von Darmkrankheiten eingesetzt, bei denen das Gleichgewicht der Darmflora gestört ist. Mehr zum Verfahren und zu Kliniken in Deutschland findet man bei Krankenhaus.de [2].
Der Prozess beginnt mit einem umfangreichen Screening des Spenders, um sicherzustellen, dass keine Infektionen übertragen werden. Der gespendete Stuhl wird dann verflüssigt, gereinigt, gemischt und in einer Kochsalzlösung mit 40% Glycerin suspendiert (in eine Mischung aus Flüssigkeit und Feststoffen gewandelt). Diese Lösung wird dann in säureresistente Kapseln gefüllt, die bei -90°C bis zu neun Monate gelagert werden können.
Die Fäkaltransplantation kann auf verschiedene Weisen durchgeführt werden, darunter die Infusion in den Zwölffingerdarm oder die Verabreichung über Kapseln. Die Methode der Verabreichung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der spezifischen Bedürfnisse des Patienten und der Präferenzen des behandelnden Arztes.
Man erkennt also schnell, dass Ekelgefühle und Scham fehl am Platz sind!
Es ist wichtig zu beachten, dass die Fäkaltransplantation, obwohl sie bei bestimmten Erkrankungen wirksam sein kann, auch Risiken birgt. Dazu gehören mögliche Nebenwirkungen und das Risiko der Übertragung von Infektionen. Daher ist es wichtig, dass das Verfahren von qualifizierten medizinischen Fachleuten durchgeführt wird und dass Spender sorgfältig gescreent werden.
Die aktuelle Studie
Multiple Sklerose (MS) ist eine neurologische Erkrankung, von der weltweit Millionen Menschen betroffen sind. In den letzten Jahren haben sich die Hinweise darauf verstärkt, dass ein wesentlicher Faktor bei Entwicklung und Progression der Erkrankung eine Störung des mikrobakteriellen Umfelds im menschlichen Darm ist – eine sogenannte Dysbiose. Wir haben darüber schon verschiedentlich berichtet, z.B. in:
Jüngste Studien haben einen neuen Ansatz für die Behandlung vorgeschlagen – die fäkale Mikrobiota-Transplantation (FMT). Die hier besprochene Arbeit aus dem Jahr 2023 [3] befasst sich mit einer umfassenden Literaturübersicht, die durchgeführt wurde, um die Wirksamkeit und Sicherheit der FMT bei der Behandlung von MS zu verstehen.
Ausgangspunkt
MS ist in erster Linie eine immunvermittelte entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Ihr komplexes Zusammenspiel von genetischen und umweltbedingten Faktoren macht ihre Behandlung zu einer Herausforderung. Die Studie befasst sich zunächst mit der weltweit steigenden Prävalenz von MS und ihrer erheblichen Belastung, insbesondere in jüngeren Bevölkerungsgruppen.
Auswahl der Studien:
Die Forscher führten eine umfassende Literaturrecherche in mehreren Datenbanken durch. Sie legten spezifische Ein- und Ausschlusskriterien fest und konzentrierten sich dabei auf Studien, in denen die FMT als Behandlung von MS eingesetzt wurde. Dies führte zur Auswahl von 5 Schlüsselstudien, die relevante Informationen lieferten.
An diesen Studien nahmen 15 erwachsene MS-Patienten teil, die wegen gastrointestinaler Symptome eine FMT erhielten. Das primäre Ergebnis dieser Untersuchung war die Bewertung der Wirkung der FMT auf die Umkehrung und Verbesserung der motorischen Symptome bei MS-Patienten, während das sekundäre Ergebnis die Bewertung der Sicherheit der FMT in dieser Patientengruppe war.
Hauptergebnisse:
Die Ergebnisse sind vielversprechend. Alle Patienten, die FMT gegen gastrointestinale Symptome erhielten, zeigten eine deutliche Verbesserung ihrer neurologischen Symptome im Zusammenhang mit MS. Diese Verbesserungen umfassten eine bessere motorische Funktion, eine geringere Schwäche und sogar eine Umkehrung bestimmter Symptome. Bemerkenswert ist, dass die positiven Auswirkungen der FMT über Jahre hinweg anhielten, was auf einen langfristigen Nutzen hindeutet.
Im Detail:
Wie gerade erwähnt wurde in diese Übersichtsarbeit festgestellt, dass bei allen eingeschlossenen Probanden, die eine fäkale Mikrobiota-Transplantation zur Behandlung ihrer gastrointestinalen Symptome erhielten, eine Verbesserung und Umkehrung ihrer neurologischen Symptome im Zusammenhang mit Multipler Sklerose zu verzeichnen war. Gangstörungen gehören zu den auffälligsten Behinderungen im Zusammenhang mit Multipler Sklerose. Bei den eingeschlossenen Patienten mit Multipler Sklerose, wurde ein deutlicher Effekt beim Gang/Gehen festgestellt. Sechs Patienten bemerkten eine Verbesserung des Gehens und der Kraft sowie eine Verringerung der Schwäche in den unteren Extremitäten. Darüber hinaus zeigte eine eingeschlossene Studie einen signifikanten und anhaltenden Anstieg des Brain-Derived Neurotrophic Factor (BDNF) mit verbesserten Gangwerten. Insgesamt führte die Transplantation der fäkalen Mikrobiota zu einer signifikanten Verringerung der Morbidität und der Funktionsstörungen im Zusammenhang mit Multipler Sklerose.
Besonders bemerkenswert waren die Ergebnisse bei einer 80-jährigen Patientin mit MS, die 5 FMTs erhielt und bei Start der Behandlung über eine schwere Muskelschwäche mit entsprechenden Schwierigkeiten beim Gehen klagte. Sie konnte nach 8 Monate lange Strecken ununterstützt über lange Strecken gehen und war 2 Jahre nach der FMT asymptomatisch. Sicher ist dieses Ergebnis nicht verallgemeinerbar, aber es zeigt das Potenzial des Verfahrens auf.
Fazit und Bedeutung für Multiple-Sklerose-Patienten
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die FMT die MS-Behandlung grundlegend verändern könnte. Sie bietet einen neuen Weg zur Behandlung von MS-Symptomen, insbesondere für Patienten, die auf andere Behandlungen (konventionelle und komplementärmedizinische) nicht gut ansprechen. Die Studie unterstreicht wieder einmal die entscheidende Rolle der Darm-Hirn-Achse bei MS und eröffnet neue Forschungswege.
Es besteht die Hoffnung, dass die FMT für MS-Patienten einen neuen Therapieansatz darstellt, der ihre Symptome lindern und ihre Lebensqualität signifikant verbessern könnte.
[3] Laeeq T, Vongsavath T, Tun KM, Hong AS. The Potential Role of Fecal Microbiota Transplant in the Reversal or Stabilization of Multiple Sclerosis Symptoms: A Literature Review on Efficacy and Safety. Microorganisms. 2023 Nov 22;11(12):2840. doi: 10.3390/microorganisms11122840. PMID: 38137984; PMCID: PMC10745313. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38137984/
Weiterführende Studien zum Thema ohne Verweis im Text:
3. Carabotti, M., Scirocco, A., Maselli, M., & Severi, C. (2015). The gut-brain axis: interactions between enteric microbiota, central and enteric nervous systems. Annals of Gastroenterology, 28, 203-209. [Annals of Gastroenterology], https://www.semanticscholar.org/paper/936a8181a4ea19a07f757a216fbf3dade73c9851)
(Hinweis: Diese Referenzen bieten weitere Einblicke in die Beziehung zwischen der Mikrobiota-Darm-Hirn-Achse und neurologischen Erkrankungen und unterstützen die Ergebnisse und Diskussionen in diesem Blogbeitrag).
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Viele Neujahrsvorsätze scheitern, weil sie unrealistisch oder zu vage sind. Menschen – und dies gilt sicher auch für MS-Betroffene – setzen sich oft zu viele Ziele auf einmal und verlieren dann die Motivation. Um dies zu vermeiden, ist es hilfreich, konkrete und erreichbare Ziele zu setzen. Außerdem kann es helfen, die Vorsätze schriftlich festzuhalten und sich regelmäßig an sie zu erinnern. Eine Unterstützung durch Freunde oder Familie sowie die Aufteilung großer Ziele in kleinere Schritte können ebenfalls dabei helfen, die Vorsätze umzusetzen. Übernehmen Sie sich also bitte nicht bei Ihren Vorsätzen für das kommende Jahr.
In einer etwas älteren Studie der University of Scranton, USA [1] wurden die Selbstveränderungsversuche von 200 Neujahrsvorsätzen über einen Zeitraum von zwei Jahren prospektiv verfolgt, um die entscheidenden Faktoren für die Aufrechterhaltung der Vorsätze und den natürlichen Verlauf von Abweichungen und Rückfällen in alte Verhaltensmuster besser zu verstehen.
77 % der Befragten hielten sich eine Woche lang an ihre Neujahrsvorsätze, aber nur 19 % hielten sich zwei Jahre lang daran. Erfolgreiche Probanden berichteten, dass sie während der zwei Jahre deutlich mehr Stimuluskontrolle (Impulskontrolle), Verstärkungsstrategien (z.B. Belohnungen) und Willenskraft einsetzten als erfolglose Probanden. Soziale Unterstützung und zwischenmenschliche Beziehungen sagten den Erfolg vor sechs Monaten nicht voraus, wohl aber danach.
Gegenkonditionierung und Ausblenden negativer Einflüsse wurden rückblickend als die wirksamsten Bewältigungsstrategien benannt. Mangelnde Willenskraft und fehlende Reizkontrolle wurden als die größten Hindernisse für die Aufrechterhaltung der Vorsätze genannt. 53 % der erfolgreichen Gruppe erlebten mindestens einen Ausrutscher bei ihren Vorsätzen, und die durchschnittliche Anzahl der Ausrutscher über den Zeitraum von zwei Jahren betrug 14. Auslöser für diese Ausrutscher waren in der Regel ein Mangel an persönlicher Kontrolle, übermäßiger Stress und negative Emotionen.
Was bedeutet das nun?
Wie bereits erwähnt, sollte man sich zunächst erreichbare Ziele in kleinen Schritten setzen. Ist ein Ziel zunächst objektiv nicht erreichbar – schaut man auf die Liste der anderen, für einen selbst wichtigen Ziele und kümmert sich um diese. Später kann man immer noch auf das ursprünglich gewählte Ziel zurückkommen, wenn sich die Rahmenbedingungen (bei vielen der aktuelle Gesundheitszustand) zum Besseren verändert haben.
Wenn man seine eigenen Ziele mit Hilfe einer Gruppe erreichen kann – sei es Sport oder Training oder auch gemeinsames Singen, Malen etc. – hilft dies langfristig die guten Vorsätze beizubehalten und negative Einflüsse (z.B. Abkapselung oder mangelnde Bewegung) zu vermeiden bzw. auszublenden.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2024 und dass Sie die Ziele ohne große Rückschläge erreichen, die Sie sich für das Jahr gesetzt haben!
Ihr
Life-SMS Team
Quelle:
[1] Norcross JC, Vangarelli DJ. The resolution solution: longitudinal examination of New Year’s change attempts. J Subst Abuse. 1988;1(2):127-134. doi:10.1016/s0899-3289(88)80016-6; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/2980864/
Für die Wissbegierigen unter uns gibt es nachfolgend noch einige Hinweise auf Artikel aus dem Netz, die uns in den letzten Monaten aufgefallen sind. Sie entsprechen – außer bei Beiträgen von anderen Projekten der DSGiP – nicht zwingend den von uns vertretenen Positionen, sind aber in allen Fällen eine Bereicherung der Diskussionsgrundlage.
Wenn die Tage kürzer und kühler werden und weniger Sonnenlicht zur Verfügung steht, müssen sich Menschen, gerade auch mit Multipler Sklerose (MS), auf neue Gegebenheiten einstellen. Grund ist die abnehmende Ausschüttung des „Glückshormons“ Serotonin und der gleichzeitige Anstieg von Melatonin im Körper.
Bei Multipler Sklerose kündigen Biomarker die typischen Nervenschäden bereits viele Monate vor den ersten Symptomen an. Durch die Entdeckung dieser Biomarker kann die Behandlung viel früher beginnen.
[Bem.: Der Artikel ist inhaltlich interessant, die Schlussfolgerung im Titel, früher mit der Behandlung und Standardmedikation zu beginnen, ist aber mehr als zweifelhaft und hat nichts mit der zitierten Studie zu tun]
Ein Forschungsprojekt soll das Selbstmanagement von Personen mit Multipler Sklerose unterstützen. In einem ersten Schritt wurde eine Umfrage durchgeführt, um bislang fehlende Baseline-Daten zum Gesundheitsverhalten von Personen mit MS im Frühstadium zu erheben.
Mehr als 200 „MS-Gene“ sind mittlerweile bekannt. Wobei die Gene allein nicht ausreichen, um eine MS auszulösen. Daneben braucht es, so der Stand der Wissenschaft, sogenannte Umweltfaktoren: Umstände und Einflüsse, die im weiteren Leben dazukommen, etwa bestimmte Viren oder mangelnde Sonnenexposition.
In den vergangenen Monaten wurden 2 Studien veröffentlicht, die den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Vitamin-D-Mangel näher beleuchten. Über die Ergebnisse wird nun in den Medien viel spekuliert. Könnte eine Vitamin-D-Supplementierung zur Behandlung von Adipositas hilfreich sein?
Diagnose Multiple Sklerose: Ein persönlicher Erfahrungsbericht über den Umgang mit MS und Wege neben der schulmedizinischen Medikation.
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Tai-Chi, oft als „Meditation in Bewegung“ bezeichnet, ist eine alte chinesische Kampfkunst, die tiefe Atmung mit fließenden Bewegungen kombiniert. Basierend auf der chinesischen Philosophie und traditionellen Medizin basiert Tai-Chi auf dem Prinzip, das Yin und Yang auszugleichen – die gegensätzlichen Kräfte im Körper. Durch die Harmonisierung dieser Kräfte zielt Tai-Chi darauf ab, ‚Qi‘ oder Lebensenergie zu kultivieren, um das physische, mentale und spirituelle Wohlbefinden zu fördern.
Die Studie wurde sorgfältig entworfen, um die Zuverlässigkeit der Ergebnisse zu gewährleisten. Für die Teilnehmer wurden folgende Einschluss- und Ausschlusskriterien festgelegt:
Klinisch definierte MS
Alter zwischen 20 und 60 Jahren
Fähigkeit, mindestens 200 m selbstständig zu gehen und ohne Hilfsmittel zu stehen
Kein Schub innerhalb von 3 Monaten vor der Studie oder während der Studie
Keine Änderung der krankheitsmodifizierenden Medikation während der Studie
Keine Schwangerschaft
Keine Beteiligung an einem anderen Trainingsprogramm
Kein schweres kognitives Defizit (definiert durch den Montreal Cognitive Assessment Score ≤ 19)
Keine andere gesundheitliche Bedingung, die ein Trainingsprogramm beeinträchtigen würde
Im Endeffekt wurden 15 Teilnehmerinnen eingeschlossen, die das 12 Monate dauernde Programm absolvierten.
Methodik
Alle Teilnehmerinnen nahmen an Tai-Chi-Chuan-Kursen teil, die einmal wöchentlich 90-minütige Gruppentrainingsstunden im Tai-Chi-Trainingszentrum in Bratislava beinhalteten. Diese wurden von einem erfahrenen Tai-Chi-Instruktor durchgeführt und von einem Arzt überwacht. Jede Patientin wurde instruiert, zweimal wöchentlich individuelle Hausaufgaben anhand eines Anleitungsvideos zu erledigen. Das Tai-Chi Training basierte auf den Grundformen des Tai Chi Yang Stils.
Die Wirkung von Tai-Chi auf Multiple Sklerose
Die Studie untersuchte somit die Auswirkungen von Tai-Chi auf Frauen mit Multipler Sklerose über einen Zeitraum von einem Jahr. Die Ergebnisse zeigten deutliche Verbesserungen in verschiedenen Bereichen:
Es gab eine signifikante Verbesserung im Gleichgewicht und Gehfähigkeit der Teilnehmerinnen, gemessen durch verschiedene Tests wie den Mini-BESTest oder den 25 Feet Walk Test.
Die Studie zeigte zudem eine Verringerung von Depression und Angstzuständen bei den Teilnehmerinnen.
Es gab auch eine sichtbare Verbesserung in kognitiven Tests, die die geistige Funktion bewerten.
Die Lebensqualität, gemessen durch den EQ-5D-5L-Fragebogen, zeigte ebenfalls einen Trend zur Verbesserung.
Schlussfolgerung und Empfehlungen
Die Studie zeigt, dass Tai-Chi potenziell vorteilhafte Auswirkungen auf Frauen mit Multipler Sklerose haben kann. Es hilft nicht nur bei körperlichen Problemen wie Gleichgewichtsproblemen, sondern wirkt sich auch positiv auf die geistige Gesundheit aus, indem es die Stimmung und die kognitiven Funktionen verbessert. Der ganzheitliche Ansatz des Tai-Chi, der körperliche Bewegung mit Achtsamkeit verbindet, macht es zu einer wertvollen nicht-pharmakologischen Intervention für MS-Patienten. Die positiven Wirkungen von Tai-Chi sind weder auf weibliche Trainierende beschränkt noch auf das Krankheitsbild Multiple Sklerose (siehe auch [2] – [5]). Es kann sich also in vielerlei Hinsicht lohnen, es einmal auszuprobieren. Wir empfehlen Ihnen, sich einen qualifizierten Tai Chi Lehrer zu suchen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Referenzen:
[1] Menkyova I, Stastna D, Novotna K, et al. Effect of Tai-chi on balance, mood, cognition, and quality of life in women with multiple sclerosis: A one-year prospective study [published online ahead of print, 2023 Aug 6]. Explore (NY). 2023;S1550-8307(23)00171-4. doi:10.1016/j.explore.2023.07.011, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37596158/
[freier Zugang]
[2] Wang C, Bannuru R, Ramel J, Kupelnick B, Scott T, Schmid CH. Tai Chi on psychological well-being: systematic review and meta-analysis. BMC Complement Altern Med. 2010; 10:23. Published 2010 May 21. doi:10.1186/1472-6882-10-23, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2893078/
Die Studie zeigte eine Verbesserung des psychologischen Wohlbefindens, einschließlich der Verringerung von Stress, Angst, Depressionen und Stimmungsschwankungen sowie einer Steigerung des Selbstwertgefühls.
[freier Zugang]
[3] Zou L, Wang H, Xiao Z, et al. Tai chi for health benefits in patients with multiple sclerosis: A systematic review. PLoS One. 2017;12(2):e0170212. Published 2017 Feb 9. doi:10.1371/journal.pone.0170212; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28182629/
Dieser systematische Überblick bewertet die Wirksamkeit und Sicherheit von Tai-Chi bei der symptomatischen Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose.
[freier Zugang]
[4] Zhang YH, Hu HY, Xiong YC, et al. Exercise for Neuropathic Pain: A Systematic Review and Expert Consensus. Front Med (Lausanne). 2021;8:756940. Published 2021 Nov 24. doi:10.3389/fmed.2021.756940
Dieser Artikel diskutiert Bewegungsempfehlungen für neuropathische Schmerzsymptome, einschließlich solcher, die mit Multipler Sklerose zusammenhängen.
[freier Zugang]
[5] Taylor E, Taylor-Piliae RE. The effects of Tai Chi on physical and psychosocial function among persons with multiple sclerosis: A systematic review. Complement Ther Med. 2017;31:100-108. doi:10.1016/j.ctim.2017.03.001, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28434462/
Dieser Überblick konzentriert sich auf die physischen und psychosozialen Vorteile von Tai-Chi für Personen mit Multipler Sklerose.
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Wie Sie wissen, ist Multiple Sklerose (MS) eine chronische Autoimmunerkrankung des zentralen Nervensystems. Oxidativer Stress spielt eine wichtige Rolle in der Pathogenese der MS. Ziel der hier analysierten Studie war es, die potenzielle antioxidative Wirkung von Vitamin D in einem Tiermodell für progressive Formen MS zu untersuchen. Vitamin D-Studien beziehen sich fast immer auf Schubraten und die Ergebnisse bei schubförmigen Verläufen. Die hier vorliegende Studie [1] bildet eine löbliche Ausnahme.
Methodik:
Für die Studie wurden Dark Agouti (DA)-Ratten verwendet, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden: Vitamin D-supplementiert (VD+) und nicht supplementiert (VD-). Die Vitamin D-supplementierte Gruppe erhielt ab der Entwöhnungsphase von der Muttermilch wöchentlich einen Tropfen einer Vitamin D-Lösung, der 400 IE (Internationale Einheiten) Vitamin D entsprach, auf oralem Wege.
Dark Agouti (DA)-Ratten sind eine spezielle Rattenrasse, die in der wissenschaftlichen Forschung häufig als Modell für verschiedene Krankheiten und Zustände verwendet wird. Sie sind nach ihrer dunklen Agouti-Färbung benannt, einer Art von Fellfärbung, die durch eine Mischung aus schwarzen, braunen und grauen Haaren gekennzeichnet ist. DA-Ratten sind z.B. sehr empfänglich für die Induktion von akuter und chronischer Arthritis, was sie zu einem guten Modell für die Untersuchung dieser Erkrankung macht, aber auch von Autoimmunerkrankungen.
Wichtigste Ergebnisse:
Die Studie ergab, dass eine Vitamin-D-Supplementierung einen positiven Einfluss auf die Verringerung des oxidativen Stresses im Tiermodell hatte. Die Ergebnisse zeigten, dass Vitamin D als wirksames Antioxidans wirkt. In dieser Studie verbesserte VD die Remyelinisierung und verhinderte neuroaxonale und oxidative Schäden, wie Demyelinisierung und Neurodegeneration, und bietet somit möglicherweise neuroprotektive Vorteile bei progressiven Formen von MS.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Facetten der Vitamin-D-Wirkung vielfältig sind und an mehreren Stellen des Entzündungsprozesses ansetzen, und höchstwahrscheinlich ist es eine Kombination all dieser Wirkmechanismen, die zu der positiven Gesamtwirkung führen, die die Forscher bei ihren Tieren feststellen. Die Wirkung könnte jedoch noch durch die Tatsache verstärkt werden, dass die Tiere bereits im Alter von drei Wochen mit Vitamin D versorgt wurden und mit ausreichenden Vitamin-D-Spiegeln aufwuchsen. Es scheint wahrscheinlich, dass der Nettoeffekt weniger ausgeprägt ist, wenn die VD-Supplementierung zu einem späteren Zeitpunkt im Leben beginnt.
Auswirkungen auf den Menschen:
Die Studie gibt zwar Aufschluss über die potenziellen Vorteile einer Vitamin-D-Supplementierung in einem Tiermodell, aber es ist wichtig zu beachten, dass die an Tieren verabreichten Dosen nicht direkt auf den Menschen übertragen werden können. Der Stoffwechsel, das Körpergewicht und die allgemeine Physiologie unterscheiden sich erheblich zwischen den Spezies. Die Dosis von 400 IE pro Woche für Ratten kann jedoch als moderate Dosis angesehen werden. Nimmt man ein Körpergewicht von 400 g für eine Ratte an, entspricht die verabreichte Wochendosis ungefähr 70.000 I.E. für Menschen mit einem Körpergewicht von 70 kg. Menschen mit diesem Gewicht können risikolos 5000 I.E. täglich einnehmen und mehr ist nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin zu empfehlen. Übrigens ist eine tägliche Vitamin-D-Einnahme sehr viel besser als eine wöchentliche.
Die kontinuierliche Einnahme von Vitamin D in angemessenen Dosen scheint eine vielversprechende Hilfe für Menschen mit progressiven Formen der Multiplen Sklerose zu sein. Obwohl die Ergebnisse aus Tierversuchen nicht direkt auf den Menschen übertragen werden können, sind die Aussichten auf gesundheitliche Vorteile durch die Einnahme von Vitamin D in jedem Fall positiv. Wir empfehlen daher, so früh wie möglich mit einer Vitamin-D-Supplementierung zu beginnen, um dieses Potenzial zu nutzen.
[2] Almgren, M., Tegnér, J.N., et al. (2017). Functional Genomics Analysis of Vitamin D Effects on CD4+ T Cells in Vivo in Experimental Autoimmune Encephalomyelitis. *Proc. Natl. Acad. Sci. USA*, 114(15), E1678–E1687. [Link] (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28196884/ ) [Volltext] |
[3] Scazzone, C., Agnello, L., Bivona, G., Lo Sasso, B., & Ciaccio, M. (2021). Vitamin D and Genetic Susceptibility to Multiple Sclerosis. *Biochem. Genet.*, 59(1), 1–30. [Link]( https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33159645/ )|
[4] Engelhardt, B., Vajkoczy, P., & Weller, R.O. (2017). The movers and shapers in immune privilege of the CNS. *Nat. Immunol.*, 18, 123–131. [Link](https://www.nature.com/articles/ni.3666 ) |
[5] Agrawal, S., Anderson, P., Durbeej, M., van Rooijen, N., Ivars, F., Opdenakker, G., & Sorokin, L.M. (2006). Dystroglycan is selectively cleaved at the parenchymal basement membrane at sites of leukocyte extravasation in experimental autoimmune encephalomyelitis. *J. Exp. Med.*, 203(4), 1007–1019. [Link]( https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16585265/ ) [Volltext]|
[6] Olson, J.K. (2010). Immune response by microglia in the spinal cord. *Ann. N. Y. Acad. Sci.*, 1198, 271–278. [Link]( https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20536942/ )
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Wir möchten jedoch betonen, dass unsere Projektarbeit davon nicht berührt ist. Wir werden in gewohnter Weise weiter an der Analyse von Studien und anderen Informationen arbeiten und deren Ergebnisse im Sinne einer lebensstilorientierten MS-Behandlung aufbereiten.
An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für Ihre jahrelange finanzielle Unterstützung und die wertvollen Ratschläge und Ideen bedanken. Wie Sie wissen, ist unser Projekt ausschließlich auf private Spenden angewiesen. Ohne Ihre Unterstützung wäre die Weiterführung des Projektes einfach nicht möglich.
Daher würden wir Sie bitten, Ihre regelmäßigen Spenden oder Einzelspenden ab sofort entweder direkt über einen Dauerauftrag zugunsten der Stiftung oder über die Plattform WeCanHelp zu tätigen. WeCanHelp bietet dabei die Möglichkeit, sowohl Einzelspenden als auch Dauerspenden einzurichten.
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Wir sind in vergangenen Newslettern schon auf die verschiedenes Trainingsarten und ihre positiven Auswirkungen auf die Symptome und den Verlauf der Multiplen Sklerose (MS) eingegangen. Die Aussage war immer, dass körperliche Betätigung ein bewährtes Mittel ist, um die Krankheitssymptome zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern.
sind wir schon auf die positiven Effekte des Ausdauertrainings im Zusammenspiel mit Krafttraining in Bezug auf die aerobe Fitness und die MS eingegangen. Die Ergebnisse der dort genannten Studien wurden nun durch eine im Mai 2023 veröffentlichte Studie [1] eindrucksvoll untermauert.
In diesem Beitrag befassen wir insofern nochmals mit den Auswirkungen verschiedener Arten von Bewegung auf die Fitness von Menschen mit MS, wobei wir uns hier auf die Erkenntnisse der o.g. umfassenden Studie stützen.
In dieser Studie [1] wurde eine sogenannte Netzwerk-Metaanalyse (NMA) durchgeführt, ein wissenschaftlicher Ansatz, der es Forschern ermöglicht, die Wirksamkeit verschiedener Arten von Maßnahmen zu vergleichen. Sie umfasste 72 randomisierte kontrollierte Studien (diese gelten als „Goldstandard“ für Forschungsstudien) mit 2543 Teilnehmern, die an MS leiden. Diese Art der Analyse ist praktisch ein Fitness-Wettbewerb, bei dem verschiedene Arten von Übungen gegeneinander antreten, um herauszufinden, welche für Menschen mit MS am wirksamsten ist. Untersucht wurden dabei die Trainingsarten Aerobes Training, Krafttraining, deren Kombination, Körper-Geist-Übungen und Sensomotorisches Training.
Das Bild zeigt das Netzwerk der verfügbaren Vergleiche zwischen verschiedenen Arten von Trainingsmaßnahmen zur Fitness bei Multipler Sklerose: (A) muskuläre Fitness; (B) kardiorespiratorische Fitness.
Die Größe der Knoten ist proportional zur Anzahl der eingeschlossenen Studien für jede Intervention, und die Linienbreite entspricht den Studien, die die beiden Interventionen direkt vergleichen. Die Farbflächen entsprechen dem Anteil der Studien jedes Knotens, die die Transitivitätsannahmen (Übertragbarkeitsannahmen) erfüllen. Grün bedeutet die vier Kovariaten (die unabhängigen Variablen: weiblich [%], Alter, Krankheitsschwere und Krankheitsdauer) sind in den ausgewählten Studien berücksichtigt, gelb steht für zwei oder drei dieser Faktoren. Man erkennt also leicht, dass der Einfluss dieser Kovariaten bzw. Kovariablen in den statistischen Auswertungen berücksichtigt worden ist und damit die Aussagen der Analyse hochsignifikant sind.
Betrachten wir also die beiden wichtigsten Arten von Sport: Aerobic und Krafttraining.
Aerobes Training, oft auch als „Cardio-Training“ bezeichnet, umfasst Aktivitäten, die die Atmung und Herzfrequenz erhöhen, wie z. B. zügiges Gehen, Joggen, Radfahren, Rudern oder Schwimmen. Man trainiert also Herz, Lunge und Muskeln, um diese effektiver arbeiten zu lassen. Krafttraining, manchmal auch Widerstands- oder Gewichtstraining genannt, umfasst dagegen Aktivitäten, bei denen ein Widerstand eingesetzt wird (z B. Gewichtheben, Übungen am Seilzug oder Übungen mit dem eigenen Körpergewicht), um Muskelkraft, Tonus und Ausdauer aufzubauen.
Der Studie zufolge sind aerobe Übungen am wirksamsten, um die kardiorespiratorische Fitness (CRF) zu verbessern, d. h. die Fähigkeit des Körpers, bei anhaltender körperlicher Aktivität Sauerstoff zu liefern. Andererseits erwiesen sich Krafttraining und kombiniertes Training (eine Mischung aus Aerobic- und Krafttraining) als am effektivsten für die muskuläre Fitness, die sich auf die Gesundheit und Stärke der Muskeln bezieht.
Die Resultate
Lassen Sie uns nun die Ergebnisse der Studie etwas genauer untersuchen. Interessanterweise hing die Wirksamkeit der beiden Trainingsarten auch mit dem Schweregrad der MS zusammen. Bei Personen mit leichter MS schienen Krafttraining, kombiniertes Training und aerobes Training die größten Vorteile zu bieten. Die Daten für andere Schweregrade der Erkrankung waren jedoch nicht schlüssig, was darauf hindeutet, dass weitere Forschungen in diesem Bereich erforderlich sind. Dennoch ist auch für diesen Personenkreis moderates kombiniertes Ausdauer- und Krafttraining sicherlich empfehlenswert.
Interessanterweise ergab die Studie auch, dass die Kombination von Kraft- und Ausdauertraining einen positiven Einfluss auf die muskuläre Fitness hat. Das bedeutet, dass ein Trainingsprogramm, das sowohl das Heben von Gewichten (Krafttraining) als auch zügiges Spazierengehen, Schwimmen, Laufbandtraining, Fahrradfahren oder Ergometertraining (Ausdauertraining) umfasst, für Menschen mit MS sehr vorteilhaft sein können.
Diese Studie vernachlässigt nicht die Einschränkungen und Herausforderungen, denen Menschen mit MS bei körperlichen Aktivitäten begegnen können. Schließlich ist der Weg eines jeden MS-Patienten einzigartig. Es ist wichtig, dass Sie sich mit Ihrem medizinischen Betreuer oder einem Physiotherapeuten beraten, bevor Sie ein neues Trainingsprogramm beginnen, denn sie können Ihnen dabei helfen, herauszufinden, welche Trainingskombination für Ihre spezielle Situation sicher und effektiv ist.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich nur wiederholen, dass körperliche Betätigung ein wirksames Mittel ist, um Ihre Fitness zu verbessern und Ihre Lebensqualität mit MS zu steigern. Die Kombination von Kraft- und Aerobic-Übungen, die auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten zugeschnitten sind, sollte Ihnen aus wissenschaftlicher Sicht und aufgrund der positiven Erfahrungen vieler Betroffener den größten Nutzen bringen.
Denken Sie daran, dass jeder noch so kleine Schritt auf dem Weg zu einer besseren Fitness zählt. Vermeiden Sie unbedingt Überanstrengungen. Gehen Sie keine Risiken ein, die mit möglicherweise vorhandenen körperlichen Einschränkungen verbunden sind und machen Sie häufig Pausen!
Referenz
[1] Reina-Gutiérrez S, Meseguer-Henarejos AB, Torres-Costoso A, et al. Effect of different types of exercise on fitness in people with multiple sclerosis: A network meta-analysis [published online ahead of print, 2023 May 24]. Scand J Med Sci Sports. 2023;10.1111/sms.14407. doi:10.1111/sms.14407 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37226414/
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Eine kürzlich erschienene Übersichtsarbeit zur Rolle der Mitochondrien [1] bei verschiedenen Erkrankungen und im gesunden Körper zeigt noch einmal sehr deutlich, dass wir mit den Lebensstilinterventionen von Life-SMS auf dem richtigen Weg zur Stabilisierung und Gesundung sind.
Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen, tun mehr als nur Energie zu erzeugen. Sie spielen eine Schlüsselrolle bei zahlreichen Prozessen, wie dem Ausgleich des Kalzium- und Eisenspiegels, der Produktion von Hormonen und Neurotransmittern und der Interaktion mit anderen Körpersystemen wie der zirkadianen Uhr, der Darmmikrobiota und dem Immunsystem. In vielerlei Hinsicht sind die Mitochondrien ein entscheidendes Bindeglied für die Erhaltung unserer Gesundheit. Wenn jedoch die Funktion der Mitochondrien gestört ist, kann dies zu verschiedenen Gesundheitsproblemen führen, darunter das metabolische Syndrom, neurodegenerative Erkrankungen, Krebs und Autoimmunerkrankungen.
Detaillierter Aufbau eines (tierischen) Mitochondriums
Die oben genannte Übersichtsarbeit konzentriert sich speziell auf den Zusammenhang zwischen mitochondrialer Dysfunktion und neurologischen Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson und damit auch Multipler Sklerose (MS) sowie auf neuroinflammatorische Störungen wie das chronische Müdigkeitssyndrom und chronische Schmerzen. Das Gehirn, eines der Organe mit dem höchsten Energiebedarf, ist in hohem Maße auf die Mitochondrien angewiesen. Wenn mitochondriale Funktionen wie Energieproduktion, Kalziumhomöostase und Immunabwehr gestört sind, kann dies schwerwiegende Auswirkungen auf Neuronen und Neurogliazellen haben. Eine gestörte Mitochondriendynamik kann auch zu einer Neuroinflammation führen, die ein häufiges Merkmal vieler neurologischer Erkrankungen ist.
Interessanterweise können Gliazellen (eine Art von Neuroglia) durch ungesunde Ernährungsgewohnheiten aktiviert werden, was dann zu einer Neuroinflammation führt. Ein Ungleichgewicht der Fettsäuren, ein Übermaß an Zucker und ein Mangel an Mikronährstoffen und Polyphenolen in der Ernährung können zu diesem Prozess beitragen. Darüber hinaus kann das Darmmikrobiom die Gesundheit des Gehirns beeinflussen, wobei eine Dysbiose (ein Ungleichgewicht der Darmbakterien) mit zahlreichen neurologischen Pathologien in Verbindung gebracht wird.
Das Hormon Melatonin wird als wichtiger Akteur bei der Bekämpfung der Neuroinflammation hervorgehoben. Es kann Immunzellen von einem entzündungsfördernden Zustand in einen entzündungshemmenden Zustand versetzen und hat schützende, antioxidative Eigenschaften, die Prozesse hemmen können, die Neurodegeneration und Entzündungen fördern.
Der Bericht befasst sich auch mit potenziellen therapeutischen Strategien zur Wiederherstellung der Gesundheit der Mitochondrien. Ein solcher Ansatz ist die Hormesis – eine evolutionäre Anpassungsreaktion, bei der ein milder Stressor die Toleranz eines Organismus gegenüber toxischeren Stressfaktoren erhöht. Dies entspricht im Wesentlichen der Idee „was dich nicht umbringt, macht dich stärker“. Hormetische Strategien oder „Mitohormese“ könnten zur Förderung der Widerstandsfähigkeit und Gesundheit der Mitochondrien eingesetzt werden, um chronischen Krankheiten und vorzeitiger Alterung vorzubeugen.
Diese Strategien könnten verschiedene Arten von Auslösern beinhalten, wie z. B. Bewegung, kontrollierter oxidativer Stress, Kalorienrestriktion, Temperaturstressoren (z.B. Kälte; Hitze ist bei MS eher zu meiden) und die Verwendung von phytochemischen Substanzen (z.B. Polyphenole, Flavonoide). In Intervallen und in der richtigen Kombination eingesetzt, könnten diese Strategien dazu beitragen, die Gesundheit der Mitochondrien zu erhalten, die Effizienz des Immunsystems zu fördern und die metabolische und neurologische Flexibilität zu verbessern.
Die Autoren weisen darauf hin, dass moderne Lebensgewohnheiten wie Bewegungsmangel, Überfluss an Nahrungsmitteln, Schlafstörungen, Mikronährstoffmangel und Umweltschadstoffe zu erheblichem mitochondrialem Stress und Dysfunktion führen können. Dies können die Kennzeichen vieler Krankheiten und chronischer Zustände sein. Hormetische Eingriffe zum Schutz und zur Wiederherstellung der Mitochondrienfunktion könnten daher einen weitreichenden Nutzen für die Gesundheit haben und möglicherweise chronischen Krankheiten vorbeugen.
Fazit:
Es ist wichtig zu verstehen, dass unser Lebensstil einen direkten Einfluss auf die Gesundheit unserer Mitochondrien hat, die wiederum eine entscheidende Rolle bei vielen Krankheiten spielen. Durch die Wahl eines gesunden Lebensstils können wir die Gesundheit unserer Mitochondrien fördern und damit das Risiko für viele Krankheiten senken, aber auch selbst therapeutisch aktiv werden. Gerade für Menschen mit MS ist es an der Zeit, diesen entscheidenden Zusammenhang zwischen mitochondrialer Gesundheit und Lebensstil zu erkennen und entsprechend zu handeln.
Die Grundlagen findet dazu findet man u.a. in unserem Projekt und der Life-SMS-Mindmap!
An dieser Stelle weisen wir auf aktuelle Beiträge aus dem Netz hin, die einen engen Bezug zu unserem Kernthema lebensstil-orientierte und eigenverantwortliche Behandlung der MS haben. Die dort wiedergegebenen Meinungen dienen als Anregung zur kritischen Auseinandersetzung. Sie entsprechen – außer bei den Beiträgen von anderen DSGIP-Projekten – nicht zwingend den von uns vertretenen Positionen, sind aber in allen Fällen eine Bereicherung der Diskussionsgrundlage. Am Ende erwähnen wir zudem aktuelle möglichst frei verfügbare Studien, die unseren Ansatz untermauern – machen Sie sich selbst ein Bild!
Neue Studien zeigen, dass hochintensives Intervalltraining (HIIT) verhindert, dass Multiple Sklerose (MS) weiter fortschreitet und sogar zurückgedreht werden kann.
Vor der Zeit chemischer Konservierungsstoffe, elektrischer Kühl- und Gefriergeräte sowie weiteren industriellen Methoden der Lebensmittelhaltbarmachung, war die Fermentation von Lebensmitteln eine bedeutende Konservierungsmethode. Die bei der Fermentation gebildeten antimikrobiellen Substanzen, wie organische Säuren, Ethanol und Bakteriocine, halten krankmachende Mikroorganismen fern. Im Laufe der Jahre konnten immer mehr Substanzen mit gesundheitsförderlichen Wirkungen in Fermenten identifiziert werden, welche vor der Fermentation im Ausgangsnahrungsmittel nicht vorhanden waren.
Den Begriff „Fettsäuren“ kennen Sie sicher. Es sind Säuren, die das Fett aufbauen, das wir dann über Lebensmittel wie Öl, Butter oder Nüsse aufnehmen. Heute sprechen wir von einer besonderen Fettsäure, der α-Liponsäure. Sie kommt in Pflanzen, Tieren und im Menschen vor. Beim Menschen wirkt sie vor allem als Antioxidanz. Aufgrund dieser Eigenschaften hat α-Liponsäure einen positiven Einfluss auf den Verlauf vieler Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen, Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose und Unfruchtbarkeit.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Aufnahme neuer Patienten für eine Behandlung mit dem MS-Mittel Evobrutinib im Rahmen der abschließenden klinischen Phase-III-Prüfung ausgesetzt. Grund sei der Verdacht auf Leberschädigung durch das Mittel, teilte Merck am Mittwoch in Darmstadt mit. Der Konzern will die Studienergebnisse aber weiter im vierten Quartal veröffentlichen.
Das Wort Ashwagandha bedeutet im indischen „Geruch des Pferdes“ und steht für das kraftvolle und vitale Pferd. Lassen Sie sich aber davon nicht abschrecken. Ashwagandhda ist eine Pflanze, die seit Jahrtausenden im Ayurveda als Heilmittel verwendet wird.
Multiple Sklerose entwickelt sich meist im jungen Erwachsenenalter. Die genauen Ursachen sind zwar noch nicht endgültig geklärt. Fachleute sind sich jedoch einig, dass neben Erbanlagen zahlreiche weitere Ursachen eine Rolle spielen – vor allem, wenn mehrere Kriterien zusammentreffen.
Mindmaps sind äußerst nützliche Werkzeuge, um komplexe Zusammenhänge und Informationen zu visualisieren und zu strukturieren. Im Fall von Multiple Sklerose (MS) und Lebensstil können sie dazu beitragen, das Verständnis für das komplexe Zusammenspiel von Faktoren, die die Krankheit beeinflussen, zu verbessern und den Betroffenen bei der Suche nach individuellen Ansätzen zur Stabilisierung und Gesundung zu helfen. Eine Mindmap ermöglicht es, die verschiedenen Aspekte eines Themas auf einer einzigen visuellen Ebene darzustellen, sodass Betroffene leichter die für sie relevanten Informationen identifizieren und verknüpfen können. Dadurch kann der Nutzer ein besseres Verständnis für seinen persönlichen Wissensstand in diesem Themengebiet entwickeln und mögliche Ansatzpunkte oder kritische Elemente erkennen.
Aufbauend auf dieser Erkenntnis wurde die Life-SMS Mindmap entwickelt. Sie dient als Landkarte der Life-SMS Methodik und veranschaulicht die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Lebensstil und MS. Die interaktive Mindmap verweist von den einzelnen Punkten auf weiterführende Informationen bei Life-SMS oder anderen Quellen, was den Wissenserwerb und die Orientierung im Informationsdschungel erleichtert.
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Fazit
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