Die Feldenkrais-Methode – besonders für MS Betroffene (2): Was erlebt man während einer Feldenkrais-Stunde und was tun Praktizierende?

Das Zusammenspiel von Schüler/Schülerin und Lehrer/Lehrerin, das Feld der Balance und das kinästhetische Sinnesorgan
 

Gastartikel in mehreren Folgen von Eva Weißmann

Die Feldenkrais-Methode (FKM) ist Unterricht; sie ersetzt nicht die medizinische Versorgung und nicht eine sportliche Betätigung, die in maßvoller und disziplinierter Weise fast immer und fast für jeden sinnvoll ist. Die Methode unterstützt beides, Sport und Medizin.

Die schon erwähnten zwei Herangehensweisen dieser Methode und Schüler-Lehrer-Beziehung sind: 

  1. die Gruppenlektionen: man nennt sie kurz „ATM„, d.h. „awareness through movement“ = Bewusstheit durch Bewegung und
  2. die Einzelbehandlung: „FI„, d. h. „Funktionale Integration“.

In der Begegnung von Schüler/Schülerin und Lehrer/Lehrerin wird das über den ganzen Körper verteilte Nervennetz Bewegungswahrnehmung, das kinästhetische Sinnesorgan, geschult und für die Selbstbeobachtung und Verbesserung von Bewegungsfunktionen genutzt. Also wird auch der gesamte Bewegungsapparat, nämlich Muskeln, Knochen, Gelenke, Bänder, Sehnen und Faszien in ihrer Aktivität und Passivität(!) erreicht. Es sind diejenigen Zellen, Leitungen, Nervenbündel, mit denen wir unser Bewegen und Handeln initiieren, kontrollieren und korrigieren und mit denen der Körper geplant und beabsichtigt, reflexartig oder spontan reagiert. Über Passivität, Elastizität und „Loslassen“ lesen im nächsten Teil des Feldenkrais-Newsletters.
Das kinästhetische Sinnesorgan ist in der embryonalen Entwicklung das am frühesten entstehende, und für diese  Bewegungswahrnehmung kooperieren viele Organe miteinander: das Gleichgewichtsorgan im Ohr, die Propriozeption, also die Eigenwahrnehmung, beispielsweise der Fußsohlen zum Boden hin für das Fühlen von Gewicht und Bodenbeschaffenheit, überhaupt das Fühlen von Druck und Ziehen, von Raum und Tempo, meist auch die Augen.
Die Nerven sind beteiligt bei jeglichem eigenem Tun, sei dies der Atem, das Sprechen, der Krafteinsatz, die Richtungen sämtlicher Bewegungen, seien sie bewusst oder seien sie uns (bereits) geläufig wie den Löffel führen, das Gaspedal bedienen…oder seien sie spontan und autonom.
Der Atem spielt begleitend und in seinem Einfluss für alle Bewegungen eine besonders wichtige Rolle (was in einem späteren Newsletterteil ausgeführt wird). Das A und O des Atems, der durch die Feldenkraismethode tiefer, ruhiger und angepasster wird, kann man nicht genug würdigen.

Im Unterrichten geht die/der Feldenkrais-Lehrende individuell auf jeden Schüler/jede Schülerin ein – und bei jeder Krankheit und nach jedem Unfall unterrichtet sie/er so, dass die Kompetenz des aktuellen Standes vergrößert wird, sei sie momentan noch so gering – dies vor allem in der Einzelbehandlung.

In der Gruppe führt sie/er die Teilnehmenden – indem sie immer wieder neue Sätze formuliert – zum Experimentieren und zu Varianten einer Bewegung. Der Lehrer/die Lehrerin ist aufgerufen, passende Ideen für alle Schüler zu finden und in jeder Unterrichtsstunde einen logischen Aufbau zu schaffen.

In der Einzelbehandlung auf einer speziellen Liege berührt die Lehrerin/der Lehrer den Schüler/die Schülerin, der/die äußerlich gesehen passiv sein darf, und bewegt ihn/sie sanft und ganzheitlich. Die Erweiterung der Muster im Bewegen oder anders gesagt: die Vergrößerung und Verdichtung von Nervenschaltkreisen wird generiert, indem der Feldenkraislehrer/die Feldenkraislehrerin die Bewegungen der Schülerin/des Schülers detailliert erforscht bzw. durch seine/ihre Hände spürt, welche Aufgaben der Schülerin/dem Schüler möglich sind und welche ihr/ihm durch Bewegt-werden neu dargereicht werden müssen. Er/sie respektiert auch den Widerstand des Organismus’ und bietet dann  andere Optionen an, beispielsweise in einer anderen Position, etwa statt der Seitenlage in der Bauchlage. Es geht immer wieder um frische Angebote und die Suche nach alternativen Wegen für wichtige Bewegungsfunktionen, etwa für die Kunst des Gehens. Wenn also zunächst vom Schüler/von der Schülerin ein Längen auf der einen Seite, etwa der rechten, nicht akzeptiert wurde, kann der/die Praktizierende als zweiten Versuch mit seinen/ihren Händen ein Zusammenschieben, eine Kontraktion auf der linken Körperseite anbieten.

Funktionale Integration: Was hat das Schulterblatt mit dem Schlüsselbein zu tun? Foto: FVD; Copyright: Sebastian Mayer

Zu 1.) den Gruppenlektionen:

Die halb- bis einstündige Gruppen-Lektion besteht aus Kombinationen von aktiven Bewegungen, die schließlich eine Funktion ergeben: etwa aufstehen, sich drehen, besser atmen, springen, nach oben greifen und so weiter. Die Bewegungen der Lektion werden sehr häufig auf dem Boden liegend langsam ausgeführt und erforscht: sich drehen aus der Rückenlage zur Seitenlage, die Wirbelkette kennenlernen und damit experimentieren, vielerlei Töne probieren und Bewegungen des Bauches vor oder zurück, den Kopf heben in Bauchlage, auch sitzend auf dem Boden, hier beispielsweise Bewegen des Kopfes, des Beckens und das Beobachten von deren Verbindung, auch im Sitzen auf einem Stuhl: etwa das rechte Knie nach vorne bewegen und erkunden, wie sich dabei Brustkorb und Wirbelsäule verhalten.
Details im Gehen oder in jeglichen Alltags-, Sport-, Tanzbewegungen und aus der Physiotherapie u.v.m. können zu einer Feldenkrais-Lektion aufgebaut werden, um darin Bekanntes leichter und feiner auszuführen und wohltuender zu erleben. Dabei hilft der Feldenkraislehrer/die Feldenkraislehrerin, indem er/sie Fragen stellt oder auf Beobachtungen hinweist: zur Beteiligung des Beckens und des Brustkorbs, zu den Teilfunktionen einer größeren Gesamtbewegung, besonders wichtig: zur Eingliederung der Wirbelsäule.
Ein grundlegendes Anliegen ist, auf einen fließenden Atem hinzuweisen, das Atmen beobachten zu lassen und die Schülerin/den Schüler den Zusammenhang von organischer Bewegung und freiem Atem entdecken zu lassen. 

Es gibt von Moshé Feldenkrais selbst viele Lektionen im Liegen, und überhaupt mit einer großen tragenden Unterstützungsfläche des Körpers auf dem Boden, auch das Sitzen auf dem Boden oder auf einem Stuhl. Trotz deren Wirksamkeit für Entspannung und Leichtigkeit sind auch Hilfen durch die Feldenkraismethode direkt beim alltäglichen Gehen und Fortbewegen oder im Hantieren am Herd oder Musikinstrument  möglich und sinnvoll. Dies kann eine wertvolle Erfahrung sein, dass die Balance, der Rhythmus, die Haltung, das Atmen und das Gangbild eher durch Sanftheit als durch Wille und Anstrengung verbessert werden.
In einer Lektion des Gehens kann man das genauere Spüren von einem Schritt lernen, einem halben Schritt, dem Stehen auf zwei Beinen, wie das Gewicht von einem Bein auf das andere gelangt, und man kann den Gebrauch der Fußsohlen klären, der Füße überhaupt. Der Lehrer/die Lehrerin muss aus seinen/ihren Beobachtungen erkennen, wie er/sie zur Selbstbeobachtung anregt, wie er den Boden für weniger Anstrengung und mehr „flow“ bereitet, wie er Interesse und Lust vermittelt. Er/sie muss fähig sein, das individuelle Fühlen des Schülers/der Schülerin zu bekräftigen und Leistungsdruck oder Konkurrenz zu vermeiden, da genau dies das leichte und erfolgreiche Lernen verhindert.

Zentral in doppeltem Sinne ist die Arbeit an der Wirbelsäule. Es braucht viel Zeit und Geduld, die vielen – meist ungenutzten – Bewegungsmöglichkeiten der Wirbelsäulenabschnitte und der einzelnen Wirbel  wieder zu entdecken. In der Medizin sprechen wir von der Psychosomatik, und in der Kinästhetik und der Feldenkrais-Methode nennen wir unsere somatische Fähigkeit der Selbstregulierung die Homöodynamik, früher Homöostase genannt. Durch die kinästhetische Methode ist unser inneres und äußeres Gleichgewicht positiv beeinflussbar. Wie unsere Nerven in Schaltkreisen verwoben sind, wie unsere Gefühle ausgedrückt, unterdrückt, verarbeitet, verwandelt werden, spielt sich in unserem neurobiologischen Gewebe ab, ja im Grunde zusammen mit und in unserem sozialen Gefüge, zwischen den Menschen: im interpersonellen neurobiologischen System.(1)

Der innere Nervenzustand und das Bewegungssystem werden  durch gute Feldenkraislehrende und in der Ruhe und Zuwendung des Unterrichts geschult. Neue Antworten können auf Stress gefunden werden. Dies führt im Feedbackloop zu stabilisierenden Wirkungen, zu verbessertem Funktionieren von Bewegung und Atem und also zur Erweiterung des menschlichen Lebensspielraums.
Neben Krankheiten sind auch „gewöhnliche“ Verspannungen, Verfestigungen, auch tiefer liegende körperliche und seelische Verletzungen an Verhinderungen unserer Fähigkeiten beteiligt. Daher eröffnen sich durch das Wahrnehmen und aus-der Taufe- Heben der neuen Vielfalt und angenehmen Leichtigkeit im Bewegen gleichzeitig neue Perspektiven für Aufgaben und Träume im Leben.

Für MS gilt hier, dass vor allem solche Behinderungen wegfallen, die gar nicht auf der Erkrankung selbst basieren, oft aber auf Kompensationen oder auf den seelischen Konsequenzen. Aus den Erfolgen größerer Beweglichkeit und Balance können Zuversicht und Lust auf „mehr “ des frohen Lebensgefühls erwachsen

Diese Erkundungsfahrt stößt die Eigenaktivität und leitet über das Gewohnte hinaus zu Alternativen. In der Feldenkrais-Methode wird nicht korrigiert, vielmehr sind die Lösungen und Wege des Schülers/der Schülerin Teil seiner/ihrer Freiheit. Auf dieser Suche nach ökonomischem und funktionalem Körpergebrauch werden die Bewegungen im Unterricht selbst und in der Behandlung zwar langsam ausgeführt, aber im Alltag ermöglicht dies dann ebenfalls schnelle und anstrengende Bewegungen in guter Qualität.  Die größere Flexibilität dehnt sich auf das generelle Verhalten aus.

Nicht bestimmte vorgesetzte Bewegungen werden eingeübt, sondern Schülerinnen und Schüler erhalten neue Nervenmuster.
Neue Konstellationen der Gelenke können sich den Aufgaben entsprechend entwickeln, man denke an die Balance im Gehen, hier besonders an ein Gehen mit einem nicht kontrollierbaren Bein oder Fuß, und man denke an die alltäglichen Verrichtungen wie Anziehen, Waschen, Hinsitzen, Treppen steigen, den Toilettengang, Zähne putzen, das Tragen von Taschen, das Benutzen von Stöcken, Auto fahren …
Das spielerische leistungsfreie Vorgehen erweist sich gerade bei MS als angesagt. Der Patient/die Patientin kann in Ruhe und mit viel Zeit Unbekanntes erproben. Die Feldenkraislehrerin/der Feldenkraislehrer sollte auf dessen/deren Bewegungsreaktionen wiederum mit dem eigenen Feedback ihrer/seiner Worte oder Hände antworten. Diese ausgefeilte Didaktik sieht äußerlich wie eine Bewegungsstunde aus, aber sie ist vor allem ein Aufwecken der Schöpferfähigkeit des menschlichen Organismus. Die Methode ist zwar nicht auf Entspannung ausgerichtet, sie tritt jedoch so gut wie immer ein, das Spannungsnetz im Körper wird besser moduliert, wodurch viele Schüler/Schülerinnen zu mehr Ruhe kommen. Davon werden nicht nur die organischen Bereiche des Körpers positiv beeinflusst, das Immunsystem, Gehirn und Nerven, auch die Emotionen und  Hormonausschüttungen, das Verhalten und die Gesundheit allgemein können davon profitieren. 

Bevor Sie weiterlesen, vergessen Sie bitte nicht, das Projekt Life-SMS lebt ausschließlich von Spenden!

Wir arbeiten mit dem „Pay as you like Prinzip“. Das heißt: Die Veröffentlichung ist prinzipiell kostenlos, aber wir freuen uns über Ihre freiwillige Spende. Außerdem bieten wir Ihnen den Artikel zum Download an und freuen uns auch hier sehr über eine freiwillige Spende. Vor dem Download gerne einfach den gewünschten Spendenbetrag über betterplace mit der gewünschten Zahlungsart spenden.

Wir empfehlen einen Betrag von 5 – 10 € pro Download.

Egal ob und wie viel Sie spenden, die Veröffentlichung steht Ihnen unabhängig davon zur Verfügung. Ihre Spende hilft, derartige Ausarbeitungen auch in Zukunft kostenlos anbieten zu können.

Schritt1: Jetzt Spenden! Das Spendenformular wird von betterplace.org bereit gestellt.

Zu 2.) den Einzelbehandlungen:

Die beschriebene Lern-Dynamik der Gruppenarbeit erweist sich in der Zweier-Interaktion noch intensiver. Durch die individuelle Berührungsbehandlung kann man eine noch deutlichere Gelöstheit des Schülers/der Schülerin bewirken, weil hier das individuelle Abstimmen besser möglich ist und weil man als Praktizierende/r die Bewegungen sehr direkt und klar anbieten kann. Ich kann mit Verschieben von Körpergebieten, durch Drücken, Ziehen, Heben, Drehen, Gleiten, durch mannigfaltigstes Handling arbeiten, und dies mit dem Gespür für die Reaktionen. Meine „Antworten“ wiederum auf das Körperverhalten des Schülers/der Schülerin gebe ich auch gerne mit dem ganzen Körper, etwa bei der Arbeit an schweren Körperteilen. Die Kinästhetik, eine Weiterentwicklung der Feldenkrais-Methode, nennt die Berührungssynchronisation von Umlagerungen und von Tanzdialogen mit beiderseitigem Folgen eine „gleichzeitig-gemeinsame Interaktion“. Sie werden inzwischen besonders für Babys mit ihren Eltern, für Kleinkinder und Menschen mit Behinderung angewandt, wurde zunächst im Tanz praktiziert und heute weltweit verbreitet in der Pflege. Es ist ein gleichzeitiges Führen und Folgen beider Seiten und kann wie eine Form des modernen Tanzes aussehen: „Kontaktimprovisation“. (2)

Die interpersonelle Arbeitsweise der Feldenkrais-Methode und und der Kinästhetik, die achtsame Begegnung miteinander spricht den Menschen an, nicht nur ein Thema oder eine Krankheit. Ermöglicht werden die Verwandlung unangemessener Anpassungen und Grenzen im Bewegungs- und Beziehungsverhalten. Das Selbstbild und die Sicht auf das Leben verändern sich. Für Menschen mit MS ist es sicher eine große Herausforderung, den Blick umzuschwenken von der Krankheit auf die neuen Möglichkeiten, doch gerade diese offene Perspektive ist besonders sinnvoll. Durch Selbstvertrauen gelingt auch die Bewegungskontrolle besser. Daher grundlegend ist die freundliche, liebevolle Gestaltung der Zusammenarbeit. Die Feedbackschleifen im Schülersoma verschlingen sich mit den Feedbackschleifen zwischen den zwei Arbeitspartnern. Das Vergessen und Ablegen der Identifikation mit den Mängeln wird durch die Erfahrungen konkret und körperlich fassbar. 
Man kann auch fließend von einer Feldenkraissitzung zu kreativer tanztherpeutischer Arbeit übergehen, zum Beispiel in den Ausdruckstanz. (3)

Erfahrungen auch mit sehr alten und mit bettlägerigen Menschen zeigten mir, dass sie nach einer halben Stunde FI ihre Angst und ihre „Starre“ ablegen konnten, so dass sie leicht vom Pfleger aus dem Bett genommen werden konnten und sogar Spaß an einigen Schritten und an Waschbewegungen hatten. 

Von meinem jahrzehntelangen Erleben dieser Begegnungen kann ich ableiten, dass meine Hände und auch die Oberfläche und Muskulatur meines Körpers oft besser wissen, wohin und wie zu berühren ist, als mein Kopf. Wir arbeiten so, dass wir den Widerstand umgehen und diejenigen Wege suchen, die erlaubt werden. Interessanterweise ist es für viele Schülerinnen und Schüler nicht leicht, das Kleine, Wenige oder Sanfte zuzulassen. Dass ein Vorgehen ohne Plage, ohne Willenskraft und Schweiß Resultate haben wird, scheint in unserer Zeit schwer vorstellbar. Hier lenken wir als Praktizierende sachte weg von den Überzeugungen, Härte – wie in manchem Sport oder in manchen Manualtherapien – helfe am besten. Durch die Begegnung und den Input aus einem anderen Leib, den Lehrerenden, können dessen Muster und Funktionen an Ökonomie und Weichheit von den Schülern/Schülerinnen in ihr eigenes Soma integriert werden. Wenn sie von der Liege aufstehen und sich selbst im Stehen, Sitzen oder Gehen vergleichen mit ihren Wahrnehmungen zu Anfang, sind Gesicht, Atem und Verhalten froher und freier.


Ihre Eva Weißmann

Seien Sie in diesem Sinne neugierig auf die nächsten Feldenkrais-Folgen von Eva Weißmann hier in diesem Kanal!

Bisher erschienen:

Die Feldenkrais-Methode – besonders für von MS Betroffene (1)


Eva Weißmann ist Feldenkrais-Lehrerin, Choreographin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Während ihrer akademischen und pädagogischen Karriere hat sie sich bereits intensiv mit Bewegung befasst, seit 40 Jahren mit der Feldenkraismethode; ihre weitere Ausbildung absolvierte sie u.a. in der Tiefenpsychologie von Dr. Arnold Mindell. Sie gibt besonders gerne Feldenkrais-Einzelbehandlungen, unterrichtet aber auch Feldenkrais-Lektionen in der Gruppe, Meditation, Yoga, Tanz, Supervision und Fortbildungen. Sie hat mehrere Bücher geschrieben und Artikel, darunter „Feldenkrais für Menschen mit MS“.

Weitere Informationen zur Autorin:

Hier geht es zum Partnerinnen-Profil von Eva Weißmann bei der Akademie für menschliche Medizin…


Referenzen:

[1] Siegel, Daniel, Pocket Guide to Interpersonal Neurobiology. Mind your Brain. W.W. Norton & Company, New York; Weißmann, Eva, Lernen im Gleichgewicht. Brandes & Apsel, Frankfurt 2016

[2] Hatch, F., Maietta, L., Kinaesthetics, Gesundheitsentwicklung und menschliche Aktivitäten. Urban Fischer, München 2003; Hatch, F., Maietta, L., Kinaesthetics Infant Handling. Hans Huber, Bern 2004)

[3] Wittels, M., Die Feldenkrais-Methode in der Schmerztherapie, in: Bernatzky, Günther u. a.. Nichtmedikamentöse Schmerztherapie. Komplementäre Methoden in der Praxis. Springer-Verlag, Wien 2007; Weißmann, TanzTheaterTherapie. Ernst Reinhardt Verlag, München 1999)

© Foto: SFV Schweizer Feldenkrais Verband


Und wenn Sie helfen wollen, dass Life-SMS Ihnen weiterhin wertvolle Informationen bereitstellen kann, dass unser Projekt weiterlebt, unterstützen Sie uns über drei einfache Wege!
betterplace-Logo DSGiP-Logo

& amazon smile


Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts oben auf dieser Seite.

Die Feldenkrais-Methode – besonders für von MS Betroffene (1)

Gastartikel in mehreren Folgen von Eva Weißmann

Hinweis: Die Feldenkrais-Methode ersetzt nicht die medizinische Versorgung und nicht eine sportliche Betätigung, welche in maßvoller Weise fast immer und fast für jeden sinnvoll ist.

I Was ist die Feldenkrais-Methode?

Bei der Feldenkrais-Methode handelt es sich nicht im medizinischen Sinn um eine mentale, körperliche oder seelische Heilmethode, auch wenn wir indirekt Heilwirkungen erhalten und erklären können. Und die Methode ist auch kein Sport, sondern eine Weise des Lernens. Wir lernen, leicht und freudig zu lernen, im Grunde ein neues Lernen zu lernen und gar Lernen zu lernen.

Das Medium der Begegnung zwischen Schüler und Lehrenden (Practitioner) ist Bewegung, und daran üben wir Selbstwahrnehmung und Aufmerksamkeit und achten darauf, WIE wir lernen – ein Leben lang bis zum Lebensende, auch im Feld von Krankheiten, Behinderungen, Lernschwierigkeiten u. a., durchaus auch als Sportler, im Rollstuhl, als Musiker, Schreibtischarbeiter usw.

Feldenkrais-Lehrende geben einer Gruppe von Lernenden verbal angeleitete Unterrichtslektionen. Eine zweite Weise der Zusammenarbeit ist die individuelle Behandlung mittels feiner und sanfter Berührung und Bewegung. Beide Vorgehensweisen unterscheiden sich vom gängigen schulischen Lernen, denn es gibt kein Leistungsziel, sondern freudiges und neugieriges Lernen ist bereits ein Nahziel. Das Erlebnis kann eher als ein Tanz miteinander gefühlt werden, es kann eine kinästhetische Synchronisation genannt werden (darüber in einem späteren Newsletter mehr).

Auf den ersten Blick mag diese Arbeit wie eine weitere der vielen Bewegungsschulen erscheinen, man übt jedoch keine vorgesetzten Übungen ein, sondern das Nervensystem wird angesprochen. Übende können durch dieses Training in detailliertem Wahrnehmen ihrer Bewegung eine grundsätzliche Kompetenz gewinnen, mit neuen Situationen umzugehen, das Leben leichter zu gestalten, Einschränkungen und Schwierigkeiten mit Offenheit zu begegnen, dies auch im Sinne von Selbstverantwortung. Das Handeln wird nicht nur Ärzten und/oder Physiotherapeuten überlassen, sondern baut auch auf die eigene Initiative. Die Körper-, Lern- und kinästhetischen Fähigkeiten werden verbal oder berührungsbasiert erweitert. Durch das differenzierte Lernen und Einfühlen erhält man neue Muster der Nervenverbindungen und der Bewegung; man legt schädigende Gewohnheiten ab…

Die spielerische Zusammenarbeit, die Leichtigkeit im Tun und im Ergebnis gründen sich auf Lust statt auf eisernem Willen. Wir werden ermuntert, wie die Kinder auszuprobieren, zu spielen, ohne Bewertung und frei. Dieses Erleben entspricht der Funktion unserer Natur, des Nervensystems und der Lebendigkeit unseres Organismus. Die Feldenkrais-Bewegungen werden langsam ausgeführt, um sie präzise und detailliert zu spüren. Die Kunst von Bewegungswahrnehmung und das Wissen um den subtilen Gebrauch unseres kinästhetischen Sinnesorgans vernachlässigen wir in unserer westlichen Zivilisation, haben dies beiseite gedrängt oder gar verloren. Sobald eine größere Vielfalt an Bewegungsfunktionen erworben sind, entwickeln sich die Fähigkeiten für eine erfüllendere Lebensgestaltung: Sicherheit und Kreativität, Stabilität, und Erdung. 

II Warum Feldenkrais gerade bei Multiple Sklerose?

MS ist eine Erkrankung, die die Nerven betrifft. Es können die Nerven im Gehirn als auch die Nervenleitungen hin zu den Rezeptoren für Bewegung an Gelenken, Muskelansätzen und Faszien betroffen sein. Da das gesamte Nervensystem, alle seine Teilsysteme und Einzelkörper mit deren Verbindungen eine Aktionseinheit bildet, könnten vielerlei Aspekte beeinflusst werden. (s. „Das Gehirn als Kooperationssystem“ in Weißmann, Lernen im Gleichgewicht) 

Viele führen die Erkrankung auf Entzündungen zurück, die die Myelinscheiden der Axone betreffen, also die Hüllen für deren Ernährung und Schutz. Die Oligodendrozyten, eine Art Versorger der Myelinscheiden, können offenbar im Verlaufe dieser Erkrankung ebenso angegriffen werden. Sie sind möglicherweise einem Zerstörungsprozess durch Immunzellen ausgesetzt, deren Aufgabe der Schutz des Organismus sein müsste.

Über vieles ist man sich nicht einig und nicht sicher, etwa zu Ursachen und Auslösern, auch zu den sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern und Verläufen. Da es sich um eine Zivilisationskrankheit handelt, lohnt sich ein Nachdenken über den eigenen Lebensstil und vielleicht über eine Wende. Ärzte und Forscher sprechen auch von einer Auto-Immunkrankheit. Ich meine, bei jeder Nervenkrankheit sollten wir an die Überlastung der Nerven und an Stress denken, die den Körper beschädigen, den Geist beeinträchtigen und die Psyche krankmachen, also eine der Ursachen für viele physischen, seelischen und psychosomatischen Symptome sind: Depressionen, Traumen, Demenz usw. Und eine (Auto-) Immunkrankheit ist sicherlich ein Symptom unserer westlichen Lebensweise, nämlich der Entfremdung von Körper, Natur, Seele, Kosmos.

So ergibt sich die Frage: Welche gundlegende Einstellung habe ich zu Krankheit, zu meinem Leben, Gesundung, zu den Möglichkeiten des Heilwerdens?

Bei der Vielfalt und Breite der Symptome, die die Augen, den Schlaf, die Konzentration, das Denken betreffen und Lähmungen, Spastik, Harndrang u.a. umfassen können, fallen natürlich Behinderungen der Bewegung, und hier besonders des Gehens, für die betroffenen Menschen besonders ins Gewicht. Und aus solchen Begrenzungen im alltäglichen Leben, bei der Arbeit und beim Vergnügen, entwickeln sich leicht Stimmungstiefs und Depressionen, die immer auch Rückwirkungen haben auf unser Soma, unsere physische Lebendigkeit und Gesundheit. Ängste und Überlastungen verändern die Immunität und die zugehörigen Organe.

Ich selbst habe mit Menschen mit Gehbehinderungen gearbeitet und solchen, die teilweise und gänzlich auf den Rollstuhl angewiesen waren. Gehen – und auch Transfers ins Auto, aus dem Bett usw. – betreffen Erdung, Gewichtsverlagerungen und Gleichgewicht, die möglichst intensiv, regelmäßig, aber sanft gepflegt werden sollten (in nächsten Newslettern mehr dazu).

Moshé Feldenkrais ging es darum, Gewahrsein und Bewusstheit zu gewinnen (dazu in einem folgenden Newsletter mehr). Er war Physiker, Verhaltensforscher und ein Experte in Judo. Zeitlebens war er ein wunderbarer erfindungsreicher Bewegungslehrer und Judolehrer, für Laien und für Experten. Deutlich hat er auf dieser Grundlage seine eigene Methode entwickelt. Und ebenso deutlich zeigt er, dass auch Judo noch verfeinert werden kann durch Bodenarbeit und körperliche Durchlässigkeit. In seine eigene Arbeitsweise, die Feldenkrais-Lektionen und die Funktionale Integration, flossen das Beobachten der frühen Versuche eines Babys ein, zu greifen, den Kopf zu heben, das spiralige Drehen, Rollen, robben, krabbeln, aufsitzen, knien …, dann das Studium der Lernentwicklung im Heranwachsen der Kinder zur Aufrichtung, zum menschlichen Gang, zu den Alltagsbewegungen des Neigens und Beugens, Springens, Hüpfens und Tanzens. Schließlich prägten Moshés lebenslange Erfahrungen mit kranken, behinderten und alten Menschen, mit Tänzern, … seine Arbeit.

Jede Bewegung ist eine Gewichtsverlagerung und also der Umgang mit der Schwerkraft, woraus sich das Balancieren durch das Leben formt und eine ständige Notwendigkeit, sich aufzufangen.

Moshé Feldenkrais sieht als Errungenschaften eines vollständig ausbalancierten und erwachsenen Menschen u.a. dieses an:
a) Beweglichkeit der gesamten über 30 Gelenke der Füße
b) die Koordination aller Muskeln, Knochen, Glieder, Organe und die Flexibilität unserer Nerven-, Lern- und Geistesprozesse
c) die Kunst zu fallen und sich ohne Angst aus dem Gleichgewicht zu entlassen, sich der Dynamik und „off-balance“  zu ergeben, sich kontrolliert zu Boden lassen
d) der Erwerb von Bewegungsmustern, die weit über die eigenen Gewohnheiten hinausgehen
e) die Fähigkeit eines ausgereiften Erwachsenen, der seine Gefühle, Gedanken und Aktionen wahrnimmt und kontrollieren kann
f) ein glückliches erfülltes Leben zu gestalten
g) Bewusstheit, Selbständigkeit, Freiheit und Reife.

Man erkennt den tiefen Zusammenhang zwischen Körper und Geist, die All-Einheit im Mikrokosmos und Makrokosmos.

Seien Sie neugierig auf die Einzelheiten, auf die in den nächsten Folgen hier in diesem Kanal eingegangen wird!

Ihre Eva Weißmann

Eva Weißmann ist Feldenkrais-Lehrerin, Choreographin und Heilpraktikerin für Psychotherapie. Während ihrer akademischen und pädagogischen Karriere hat sie sich bereits intensiv mit Bewegung befasst, seit 40 Jahren mit der Feldenkraismethode; ihre weitere Ausbildung absolvierte sie u.a. in der Tiefenpsychologie von Dr. Arnold Mindell. Sie gibt besonders gerne Feldenkrais-Einzelbehandlungen, unterrichtet aber auch Feldenkrais-Lektionen in der Gruppe, Meditation, Yoga, Tanz, Supervision und Fortbildungen. Sie hat mehrere Bücher geschrieben und Artikel, darunter „Feldenkrais für Menschen mit MS“.


Weitere Informationen zur Autorin:

Hier geht es zum Partnerinnen-Profil von Eva Weißmann bei der Akademie für menschliche Medizin…


© Foto: SFV Schweizer Feldenkrais Verband


Und wenn Sie helfen wollen, dass Life-SMS Ihnen weiterhin wertvolle Informationen bereitstellen kann, dass unser Projekt weiterlebt, unterstützen Sie uns über drei einfache Wege!
betterplace-Logo DSGiP-Logo

& amazon smile


Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts oben auf dieser Seite.

Sport, Training und Bewegung bei MS: Eine Einführung

In diesem und den in loser Reihenfolge folgenden Artikeln werden wir uns mit der Frage beschäftigen, was Sport, Training und Bewegung für die Behandlung der Multiplen Sklerose und die Wiederherstellung verloren gegangener Fähigkeiten bedeuten können?

Photo by Anupam Mahapatra on Unsplash

Wir werden die Begriffe “Sport” und “körperliches Training” synonym verwenden. Sie bezeichnen wiederholte, progressive körperliche Aktivitäten, die eine Anpassung des Körpers an erhöhte Belastung fördern. Diese Anpassungsvorgänge finden entweder in den Bereichen des Herz-Kreislaufsystems (verbesserte Kreislauf- und Stoffwechselfunktionen) statt, im Bereich der Muskulatur (Hypertrophie, Substratverwertung und Zellstoffwechsel), neurologisch (Koordination, Nervenreizleitungsgeschwindigkeit, Reflexe, Tiefensensibilität) oder in den entsprechenden Kombinationen.

Zusätzlich sind gerade im Falle der MS auch nachgewiesene positive Auswirkungen auf die Psyche, die kognitiven Funktionen und Fatigue wünschenswerte Effekte. Wer an Studien zum Thema MS und Sport oder Training interessiert ist, findet eine Auswahl auf der Seite Interventionsstudien in der Kategorie Sport und Bewegung.

Warum Sport und Training bei MS?

Durch die neurologischen, entzündlichen Prozesse der Demyelinisierung an den Axonen der Nervenzellen sind die physiologischen und mentalen Auswirkungen der Krankheit MS vielfältig. Körperliche Funktionen sind oft eingeschränkt, so zum Beispiel kardiovaskuläre Funktionen (Herz-Kreislaufsystem), neuromuskuläre Funktionen (Muskelschwäche und Einschränkungen des Gehens) und sensorische Funktionen (Einschränkungen in der Balance, Missempfindungen) summieren sich auf und führen zu mehr Inaktivität. Durch diese Inaktivität aber werden die physiologischen Auswirkungen verstärkt, ein Teufelskreis entsteht. “Use it or lose it” bedeutet für alle Menschen, dass Funktionen oder Systeme abgebaut werden, die unterhalb einer gewissen Reizschwelle genutzt werden.

Inaktivität und Bewegungsmangel sind ein eigenständiger Risikofaktor zur Entwicklung chronischer Erkrankungen. Das wird heute in unzähligen Studien belegt.

Bewegung und Sport sind entscheidend zur Entwicklung und Aufrechterhaltung der kardiorespiratorischen, muskulären, neurologischen, kognitiven, psychischen, hormonellen und metabolischen Gesundheit aller Menschen.

Die logische Frage, die sich nun stellt, ist: Welche Effekte können bei Menschen mit Multipler Sklerose durch ein körperliches Training erzielt werden – und ist es möglich, den körperlichen und/oder gar den mentalen Funktionseinschränkungen, wie zum Beispiel der Fatigue, Depression oder kognitiven Einschränkungen, entgegenzuwirken? Die Antwort – soviel sei vorweggenommen – ist „ja“!

Freude an der Bewegung

Bewegung bedeutet Lebensqualität, Erhaltung der Selbständigkeit, Erfahrung der Selbstwirksamkeit und ist rundum ein menschliches Grundprinzip. Wir sind eine Kombination von Körper und Geist, was uns natürlich schmerzlich bewusst wird, gerade wenn Alltagsbewegungen nicht mehr uneingeschränkt möglich sind oder sogar stetige Schmerzen verursachen.

Unser Alltag wird leider stetig bewegungsärmer. Irgendwo auf dem Weg zum Erwachsenwerden geht unsere kindliche Bewegungsfreude verloren, manchmal sogar schon vorher. Sport und Bewegung wirken stressreduzierend und können die Psyche regulieren, Glückshormone wollen ausgeschüttet werden! Das kann aber nur sinnvoll funktionieren, wenn mir auch gefällt, was ich da tue. Über kurz oder lang werde ich sonst das Bewegungstraining boykottieren und gute Gründe finden, aufzuhören. Das gilt natürlich insbesondere bei körperlichen Einschränkungen.

Das bedeutet: Die kindliche Bewegungsfreude in uns muss also wieder irgendwie mit an Bord! Es gibt immer mehr unterschiedliche Sportarten, outdoor oder indoor, in Gemeinschaft oder allein in der Natur, mit vielen Gadgets oder ohne, mit Trainer, im Verein oder selbst gesteuert. Die Möglichkeiten, etwas zu finden, das auch Freude macht, sind größer denn je. Bewegung KANN und SOLL wieder Spaß machen und es soll auch Ziel dieser Artikelserie und des Trainings sein, ein Stück weit dazu zu motivieren, die Freude an der Bewegung wieder zu entdecken und zu erleben.

FAZIT: Es muss auf keinen Fall ein Marathon sein, regelmäßiges Kraft-, Ausdauer- und/oder Koordinationstraining gemäß den eigenen Möglichkeiten und Interessen können völlig ausreichen, um den oben geschilderten Teufelskreis zu durchbrechen. Setzen sich erreichbare Bewegungs- oder Trainingsziele, die Sie, wenn irgend möglich, langsam steigern. Wenn es Ihnen hilft, besorgen Sie sich einen möglichst einfachen Schritt- oder Bewegungszähler und notieren Sie die Ergebnisse, Fortschritte aber auch Rückschläge. Das hilft das eigene ideale Bewegungsfeld und -niveau zu finden. Die heute verfügbaren APPs – mit allen möglichen Messdaten und Features – sind etwas für Sportbessene und Hochleistungssportler. MS-Betroffene mit körperlichen Einschränkungen werden dadurch eher demotiviert.

Mehr über Sport, Bewegung und MS

Zu diesem Themenkomplex sei Ihnen die kostenlose

🖹 Life-SMS Veröffentlichung: Sport und MS aus dem Jahr 2017 empfohlen, auf die wir in dieser Artikelserie an vielen Stellen zurückgreifen werden.

➡️ Im nächsten Artikel wird es um Sport, Bewegung und das Immunsystem gehen


Und wenn Sie helfen wollen, dass Life-SMS Ihnen weiterhin wertvolle Informationen bereitstellen kann, dass unser Projekt weiterlebt, unterstützen Sie uns über drei einfache Wege!
betterplace-Logo DSGiP-Logo

& amazon smile


Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts oben auf dieser Seite.

Freigegeben: Life-SMS Veröffentlichung – MS und Sport als Download

Allen SpenderInnen unseren herzlichen Dank, wir haben die Spenden-Halbjahresziele inzwischen erreicht!

Aber natürlich leben wir nach wie vor von Ihrer Unterstützung und es gilt: bei Spenden ab 30 € gibt es zusätzlich zwei Exemplare unseres Küchenposters und ab 50 € fünf Exemplare auf Wunsch frei Haus.


Jetzt zum Thema Sport und MS

Sie können die aktuelle Veröffentlichung an dieser Stelle bei lsms.info herunterladen.

[Der Download ist frei! Unabhängig davon, ob Sie schon gespendet haben, es noch tun wollen oder einfach nur die Dokumentation lesen möchten.]

Die Wichtigkeit des Themas ergibt sich sehr schön aus diesem Schaubild:

Übersicht: MS - Sport, Training und Bewegung
Copyright Life-SMS / DSGIP 2017

Die Abbildung nach dem ICF-Modell (International Classification of Functioning, Disability and Health ) versucht die Zusammenhänge zwischen dem Bewegungsverhalten (Sport, Training und Lebensstil) und der MS-Pathogenese (Entstehung und Entwicklung der MS mit allen daran beteiligten Faktoren) bildlich zu verdeutlichen. Das ICF-Modell skizziert die Konsequenzen der MS-Pathogenese, einschließlich der Effekte auf Körperstrukturen und -funktionen sowie auf Aktivität und gesellschaftlicher Teilnahme des Patienten. Bewegung kann positive Effekte auf all diese Bereiche haben, vom Einfluss auf zelluläre Prozesse (z.B. Entzündungshemmung) bis hin zu verbesserter Teilhabe des Betroffenen an sozialen Interaktionen.

Details siehe: Sport und MS – Eine Life-SMS-Publikation 2017

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie aus dieser Veröffentlichung Anregungen und Ideen für eigenes körperliches Training entnehmen und umsetzen könnten!

Bleiben und werden Sie gesund!

Ihr Life-SMS Team


Und wenn Sie helfen wollen, dass unser Projekt weiterlebt, unterstützen Sie uns über drei einfache Wege!

betterplace button boost button

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts oben auf dieser Seite.

Neue Life-SMS-Veröffentlichung: Sport und MS – aktuelle Spendenaktion

Was Sport, Training und Bewegung für die Behandlung der Multiplen Sklerose und die Wiederherstellung verlorengegangener Fähigkeiten bedeuten.

Eigentlich sollte es nur ein Faktenblatt werden, aber während der gemeinsamen Arbeit zeigte sich, dass das Thema zu komplex und umfangreich ist, als dass es im sonst üblichen Rahmen von 4 – 6 Din A4 Seiten darzustellen wäre.

Also mussten wir ein etwas “dickeres Brett bohren”. Herausgekommen ist, dank der intensiven Arbeit unserer Mitstreiterin im therapeutischen Netzwerk, der Sportwissenschaftlerin Britta Friedrich, eine 26-seitige Übersicht zum Thema Sport, Bewegung und MS.

Neben grundsätzlichen Begriffsbestimmungen, der Betrachtung von Konditionsfaktoren sowie der Erläuterung des Zusammenhangs zwischen Immunsystem und körperlicher Bewegung, wird der positive Einfluss verschiedener Bewegungsarten auf den Verlauf der MS ausführlich beleuchtet und auf ausgesuchte Sport- und Trainingsmaßnahmen näher eingegangen. Alle Aussagen basieren auf der Analyse aktueller wissenschaftlicher Studien. Den Abschluss bilden eine Übersicht über die wichtigsten Trainingsprinzipien, spezielle Hinweise für MS-Betroffene und eine Linkliste zu Webseiten und Organisationen, die aus Sicht unserer UnterstützerInnen aus dem Life-SMS-Netzwerk hilfreiche Angebote in Bezug auf das Kernthema Sport und MS bieten.

Das Inhaltsverzeichnis und die Einleitung der Life-SMS-Publikation Sport und MS können Sie hier nachlesen….

 


Sie wissen ja, lsms.info und life-sms.org leben ausschließlich von Ihren privaten Spenden und insofern nutzen wir diese Veröffentlichung sozusagen als Treibstoff für die Erreichung unserer Spendenziele bei betterplace für 2017/2018. Sobald wir hier 50% des aktuellen Spendenziels erreicht haben, werden wir das vollständige Dokument für alle Interessenten des Projekts Life-SMS/lsms in der Komplettversion auf lsms.info freischalten.

Spenden Sie bitte jetzt schon einen beliebigen Geldbetrag für Life-SMS/lsms über betterplace

Als Dank erhalten Sie einen Download-Link für diese Publikation im pdf-Format zur persönlichen Nutzung (wir bemühen uns den Link innerhalb von 48 Std. zuzusenden). Sie helfen uns und der wachsenden Gemeinschaft von kritischen MS-Patienten damit sehr.

Vorab vielen Dank. Bleiben Sie gesund und uns treu!

Ihr und Euer

Life-SMS Team


Und wenn Sie helfen wollen, dass unser Projekt weiterlebt, unterstützen Sie uns über drei einfache Wege!

betterplace button boost button

Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts oben auf dieser Seite.

Yoga und MS – ein Erfahrungsbericht auf lsms.info

Keine Angst, wir erdreisten uns nicht die umfangreiche und schier grenzenlose Welt des Yogas bei lsms.info oder Life-SMS auszubreiten. Wir freuen uns aber sehr darüber, dass unsere Mitstreiterin aus dem expertnet und angehende Yogalehrerin Lina aus dem Raum Hamburg eigene Erfahrungen und wesentliche Elemente der gesundheitsfördernden Wirkungen von Yoga bei MS-Betroffenen in einem Erfahrungsbericht beschreibt.

Wichtig zu wissen, es gibt im Yoga mannigfaltige sehr unterschiedliche Stile, die anhand der persönlichen Situation und der eigenen Bewegungsmöglichkeiten auszuwählen sind. Gerade bei MS-Patienten mit mittleren bis stärkeren Bewegungseinschränkungen eignen sich die Stilrichtungen Yin Yoga und Yoga Nidra sehr gut.

Typische Yin Yoga Position

Im Yin Yoga wird auf kraftraubende Bewegungen verzichtet. Stattdessen werden einzelne Muskelgruppen und –ketten intensiv und über längere Zeiträume (3-5 min) meistens auf der Matte oder im Sitzen gedehnt. Damit wird insbesondere auch die Aktivität in den tieferen Gewebeschichten (z.B. den Faszien) und in der extrazellulären Matrix angeregt (Transport von Mikronährstoffen zu den Zellen und Entsorgung von Abfallstoffen aus den Zellen). Yoga Nidra ist eine rein meditative Yogaform, die in tiefer Entspannung im Liegen durch geführt wird.  Durch den stark meditativen Charakter der Übungen (sowohl im Yin Yoga als auch beim Yoga Nidra) wird ein „Anti-Stressantwort“ im Immunsystem ausgelöst. Eine Antistressantwort führt zu einer Beruhigung des Körpers, einem reduziertem Blutdruck, einer Reduktion der Stoffwechselrate und zu einer Änderung der Genauslese. Insbesondere die Gengruppen (Gen-Cluster), die für den Stoffwechsel der Zellkraftwerke (Mitochondrien), für die Insulinproduktion, für die Botenstoffe des Immunsystems und für die Zellalterung zuständig sind werden positiv in Richtung Entzündungshemmung beeinflusst.

Der springende Punkt dabei ist, dass diese Antistressanwort – zum Beispiel mit Blick auf das Immunsystem – schon bei der ersten „Übung“ ausgelöst wird. Die Antwort verfestigt sich durch regelmäßiges Training und wird nach und nach immer effektiver.

Wichtig: Durch Meditations- und Entspannungstechniken wird die Genauslese geändert, aus heutiger Sicht wahrscheinlich aber nicht die Gene selbst. Das heißt, eine regelmäßige Ausübung von Entspannungstechniken ist entscheidend für den Erfolg.

Aber, wie sagte Goethes Mephisto: „Grau, treuer Freund, ist alle Theorie…“ und insofern viel Vergnügen und erhellende Erkenntnisse in Linas

Erfahrungsbericht Yoga bei MS

und  bei den eigenen Übungen (es empfiehlt sich unbedingt die ersten Schritte in Begleitung einer erfahrenen Yogalehrerin oder eines Yogalehrers zu gehen).


Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts auf dieser Seite.


Und falls Sie uns unterstützen wollen denken Sie bitte an betterplace und boost!


Neues von Tanja: MS besiegt man nicht im Sprint

 „Die Diagnose MS ist nicht das Ende, sondern nur die Herausforderung, einen anderen Weg zu gehen“, weiß Tanja heute.

Tanja Blaue Jacke Gebirge (low res) 2016
Tanja sucht und findet auf dem Weg immer wieder herzförmige Gegenstände, die „Liebe“ symbolisieren.

Rückblick. 24. September  2011. Halbseitig gelähmt wird die 35jährige Passauerin ins Krankenhaus eingeliefert. Verdachtsdiagnose: Schlaganfall. Fünf Tage später steht fest: Sie hat nicht nur ein Loch im Herzen, sondern zusätzlich Läsionen im Gehirn und im Rückenmark vom Hals bis zur Höhe der Brustwirbel. „Sie haben MS. Multiple Sklerose“, sagt der Neurologe. Ihre Freundin bricht in Tränen aus.  Tanja bleibt ruhig, wünscht dem Arzt beim Abschied  „einen schönen Tag“. Vielleicht ist das der Schock. Vielleicht die zuversichtliche Gelassenheit einer Kämpferin, die sich selbst und dem Leben vertraut. Das schwerste für sie ist, ihren Ehemann Jörg und die Töchter Anna-Lena (14) und Sophie (11) so traurig zu sehen.

 

 

Hilflose Schulmedizin

Das Karussell der Schulmedizin beginnt mit Interferon. Die Läsionen verdreifachen sich. Ein zweiter Schub mit halbseitiger Gesichts-lähmung und  dem Verlust des Geschmackssinns vernichtet jede Menge Hoffnung. Die junge Mutter  ist am Tiefpunkt: „Ich dachte, es ist weg.  Aber Scheiße. Ich hab es ja wirklich.“

Mittlerweile lebt die Familie in Australien…

…lesen Sie den vollständigen Artikel als Gastbeitrag von Felicitas Dorne auf lsms.info!

Den Auftakt zu Tanjas Geschichte finden Sie hier:

Tanja läuft den Halbmarathon und unterstützt Life-SMS/lsms.info 


boost button

Nutzen Sie bitte boost oder betterplace wenn Sie uns fördern und unterstützen wollen und bleiben Sie uns treu!


Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts auf dieser Seite.


 

 

Tanja läuft den Halbmarathon und unterstützt Life-SMS / lsms.info

boost button

Lassen Sie amazon, Otto, Douglas, medpex, Kräuterhaus St. Bernhard und 500 weitere Online Shops unser Projekt finanzieren!


Da soll mal jemand sagen, der Degenerationsprozess bei MS wäre unumkehrbar. Ein lebendiges Gegenbeispiel ist unsere Projektpartnerin Tanja Kinateder aus Passau.

Seit dem Ausbruch ihrer Erkrankung ist Tanja mit allen möglichen Medikamenten behandelt worden. Geholfen hat es nichts. Einmal wurde die Krankheit schlimmer, ein anderes Mal waren die Nebenwirkungen zu stark und beim nächsten Mal drohte der Ausbruch einer PML (Progressive multifokale Leukenzephalopathie) mit möglicherweise tödlichen Folgen. Das war dann der Zeitpunkt zu dem sich Tanja für Ihren persönlichen Weg ohne Medikamente, orientiert am Life-SMS-Konzept, entschieden hat.

Und heute? Heute, bzw. am 11. Oktober 2015, hat Tanja den Münchener
Halbmarathon in 2Tanja erreicht das Ziel Stunden 13 Minuten absolviert.

„Ein Gefühl des puren Glücks“, wie Sie es im
Interview für die Passauer Neue Presse beschreibt.
Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.

Tanja unterstützt mit diesem Lauf „lsms.info/Life-SMS“ und bewirbt aktiv auch die Unterstützungsmöglichkeit über boost-project.com. Wollen Sie ihr folgen?


Dann melden Sie sich doch hier an:

https://www.boost-project.com/de/shops?charity_id=2957&tag=bl

Es kostet Sie nur wenige Mausklicks und kein Geld.


Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts auf dieser Seite.

 

Höhere HDL-Werte sind mit einer geringeren Schädigung der Blut-Hirn-Schranke assoziiert – die Wichtigkeit von Omega 3-Fettsäuren und Bewegung.

boost button

Lassen Sie amazon, Otto, Douglas, medpex, Kräuterhaus St. Bernhard und 500 weitere Online Shops unser Projekt finanzieren!


Auf den Zusammenhang zwischen Fettsäureverhältnissen im Blut und Multipler Sklerose sind wir schon ausführlich in unserem Faktenblatt „Fettsäuren und MS“ eingegangen. Insbesondere der Einfluss des Verhältnisses von Omega 3- zu Omega 6-Fettsäuren in der Nahrung auf Entzündungsvorgänge wird darin ausführlich beschrieben.Fettstoffwechsel SAN OMEGA EN cor

Sie können das Faktenblatt „Fettsäuren und MS“ hier downloaden!

Hinzu kommt, dass Omega 3-Fettsäuren und Bewegung (und zwar jeder Faktor für sich) den Anteil des „guten“ Cholesterins HDL (high density lipoprotein) im Blut signifikant ansteigen lassen. Eine aktuelle Studie einer Gruppe an der Universität Buffalo konnte nun zeigen, dass das „gute“ Cholesterin schützend auf die Blut-Hirn-Schranke (BHS) wirkt. Eingeschlossen waren 154 Patienten, die an einer Studie zu Beta-Interferonen teilnahmen und mindestens eine Kortikosteroid-Behandlung erfahren hatten. Untersucht wurden Blutproben und das Nervenwasser; die Cholesterinspiegel wurden analysiert und anhand bestimmter Marker der Zustand der Blut-Hirn-Schranke und die Immunaktivität im Gehirn festgestellt.

Das Fazit: Höhere HDL-Werte im Serum sind mit einer geringeren Schädigung der Blut-Hirn-Schranke verbunden. Das HDL kann somit potentiell die Bildung oder Aufrechterhaltung von pathogenen BHS-Verletzungen nach dem ersten demyelinisierenden Ereignis verhindern oder reduzieren.

Die vollständige Studie können Sie hier nachlesen:

Fellows, Kelly; Uher, Tomas; Browne, Richard W.; Weinstock-Guttman, Bianca; Horakova, Dana; Posova, Helena et al. (2015): Protective associations of HDL with blood-brain barrier injury in multiple sclerosis patients. In: Journal of lipid research 56 (10), S. 2010–2018. DOI: 10.1194/jlr.M060970.


Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts auf dieser Seite.

Prof. Andreas Michalsen Prävention und Medizin – Welche Wirkungen der Lebensstil hat!

boost button

Lassen Sie amazon, Otto, Douglas, medpex, Kräuterhaus St. Bernhard und 500 weitere Online Shops unser Projekt finanzieren!  ♦ ⇒ boost-Cockpit


Ein Vortrag im Rahmen des Symposiums „Weniger ist mehr“ –
Neue Wege für den Patienten in die Gesundheitsversorgung am 22.05.2015

Das  Symposium fand in der Berliner Repräsentanz der Bosch-Stiftung – mit freundlicher Unterstützung der Carl und Veronica Carstens Stiftung – statt. Gastgeber war Prof. Robert Jütte, Leiter des Institut der Geschichte der Medizin (IGM) der Robert-Bosch-Stiftung in Stuttgart. Er organisierte zusammen mit Prof. Harald Walach von der Europa-Universität Viadrina, Prof. Andreas Michalsen von der Charité und Prof. Stephan Breidenbach von der Viadrina die Veranstaltung.

Prof. Michalsen, der Leiter der Abteilung Naturheilkunde am Immanuelkrankenhaus in Berlin-Wannsee und Professor an der Charité, widmete sich ausführlich den Fragen der Lebensstil-Medizin und –Modifikation. Er zeigt, dass ein Großteil der pharmakologischen Maßnahmen heute nicht Heilung sondern Krankheitsverlängerung bedeuten. Das Prävention und Lebensstilmodifikationen Krankheiten, wie zum Beispiel Alzheimer Demenz oder Herz-Kreislauf-Krankheiten, auf ein Minimum reduzieren könnten, wird teilweise bewusst verschwiegen. Ergometer wirkungsvoller als Stents, Schmerzbekämpfung durch Meditation, Yoga in der Nachbehandlung von Brustkrebs; alles wissenschaftlich erwiesen, aber wer will es hören? Die Macht des Marktes ist zu groß.

Lassen Sie Prof. Michalsen die Fakten darlegen:


Sie wollen auf dem Laufenden bleiben? Dann registrieren Sie sich doch gerne als “Follower” dieses Newsfeed! Rechts auf dieser Seite.